Betreiber insolvent

Geplatzter Traum vom Familien-Wohnpark

Von dem Hoffnungsprojekt wurde bisher nur ein Rohbau realisiert. Die Tafel mit den Firmenschildern wurde bereits entfernt.

(Bild: zVg)

Statt einem Familien-Wohnpark gibt es in Oberschützen im Burgenland nur einen Rohbau und viele enttäuschte Mieter. Dem Projektbetreiber war während dem Bau „die Luft ausgegangen“.

Es war wohl ein Hoffnungsprojekt, jetzt ist es aber vor allem Gesprächsthema im Ort: Die „Millenial Wohnanlage“ in Oberschützen. Mehr als Baustellengitter und ein halbfertiger Rohbau sind von dem Wohnpark nicht zu sehen. Zehn Eigentumswohnungen und mehr als ein Dutzend Reihenhäuser hätten hier entstehen sollen. Im August des Vorjahres hätten die ersten Mieter einziehen sollen. Stattdessen steht alles still, die Firmenplakate wurden mittlerweile entfernt und durch die Telefonnummer des Masseverwalters Wolfgang Steflitsch ersetzt.

Über Crowdfunding finanziert
Dem Betreiber sei bei dem Projekt „die Luft ausgegangen“, erklärt der Rechtsanwalt auf Nachfrage. Offenbar habe sich die Immo-Sandy & Partners, die hinter dem Wohnpark steht, finanziell übernommen. Da es keinerlei Liquidität gebe, werde das Unternehmen geschlossen. Betroffen sind davon eine deutsche Bank sowie zu einem kleineren Teil private Geldgeber, die über Crowdfunding das Projekt mitfinanziert haben. Wieviele das sind, kann Steflitsch nicht sagen.

Mieterin hatte bereits Bleibe aufgegeben
Bitter ist die Insolvenz auch für jene, die hier einziehen wollten. Sie haben bereits Geld überwiesen. Das sei jedoch auf einem Treuhandkonto und daher abgesichert, beruhigt der Masseverwalter. Für eine Betroffene ist das ein schwacher Trost: Sie hatte ihre Bleibe bereits aufgegeben und darauf vertraut, dass die Wohnungen rechtzeitig fertig werden. Auch in Einrichtung soll sie schon investiert haben. Letztlich musste sie sich ein Ersatzquartier suchen.

Baufirmen haben Interesse
Steflitsch will die Sache jetzt möglichst rasch aufarbeiten. Der Wert der Liegenschaft soll geschätzt und diese anschließend verkauft werden. „Es haben sich bereits einige Interessenten gemeldet, sowohl Wohnbauträger als auch Baufirmen“, sagt der Rechtsanwalt. Wer den Zuschlag erhält, muss auch die bestehenden Verträge übernehmen und das Projekt weiterführen.