Volkskultur in Kärnten

Ordnung in Vielfalt für Entdeckungsreise in Museen

Kärnten
25.04.2022 09:59

Mehr als 120 Museen erzählen in Kärnten vom Alltag, von der Arbeit, von Bräuchen, von der Technik - von der Entwicklung im Leben. Am Anfang standen Sammler, die Interessantes bündeln.

Gartenzwerge, Kaffeezuckerpackerln, Pfeifen, Parfumflascherln, Bücher: Es gibt wohl kein Objekt, das nicht gesammelt wird. Sammeln kann materielle Vorteile bringen, Macht demonstrieren, Leidenschaft befriedigen. Und Museumsbesucher sind dankbar für die Sammelleidenschaft anderer.

„Wissenschafter sammeln Fakten“, weiß Heimo Schinnerl, der dies als Volkskundler seit Jahrzehnten macht und in großen Sammlungen gearbeitet oder diese geleitet hat: Landwirtschaftsmuseum Ehrental, Freilichtmuseum Maria Saal, Landesmuseum. „Museen haben ihre Ursprünge in Repräsentationssammlungen des Hochadels“, so Schinnerl, der Minikrippen sammelt. Mit der Entdeckung der Welt entstanden Wunderkammern; sogar mit Einhörnern gleichnamiger Fabelwesen; sie stellten sich später als Narwalhörner heraus.

Zitat Icon

Statt wiederkehrender Ausstellungsinhalte sind Themenmuseen gefragt: So entsteht eine interessante Museums- landschaft.

Heimo Schinnerl, Volkskundler und Museumsleiter

Erst im späten 18. Jahrhundert wurden Museen öffentliche Institutionen. Auch Bürger und Gelehrte sammelten. Im 19. Jahrhundert entwickelten sich Spezialausstellungen. Mit der Zunahme der nationalen Werte kamen Landesmuseen auf. Mit dem Ende der Habsburgermonarchie entstanden Heimatmuseen.

Bäuerliches Werkzeug & Co 
Der technische Fortschritt in den 1950ern gab den Regionalmuseen einen Aufschwung. „Private Sammler wollten retten, was nicht mehr gebraucht wurde, beispielsweise bäuerliches Werkzeug“, erklärt Schinnerl. „Georg Essl I. trug die Sammlung zusammen, die heute noch im Gailtaler Heimatmuseum auf Schloss Möderndorf bestaunt werden kann. Als Sammler und Museumsbegründer sind auch Helmut Prasch für das Bezirksmuseum Spittal, das heutige Volkskulturmuseum, Inge Auer für das Brauchtumsmuseum Metnitz, Cölestin Spendel für das Heimathaus Wolfsberg, heute Lavanthaus, und Roland Adunka für das Auer von Welsbach Museum Althofen zu nennen.“

Im 20. Jahrhundert entdeckten Touristen Kärntner Museen, und es wurde klar: Damit Besucher nicht dauernd Dreschflegel, Häfn und Ochsenjochgeschirr sehen, müssen sich Museen spezialisieren. Auf dass die Vergangenheit laufend aufs Neue überrascht!

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele