Dornbirn

Protest gegen geplante Luxuswohnanlage Im Forach

Noch heute sehen sich die Häuser im Dornbirner Arbeiterviertel sehr ähnlich.

(Bild: sos)

Alles andere als glücklich sind die Anrainer in der Dornbirner Arbeitersiedlung „Im Forach“. Dort soll eine überdimensionierte Luxuswohnanlage entstehen, deren Ausmaße laut Bürgerinitiative den bisherigen Vorgaben der Stadt widersprechen. Zudem passe das Ganze nicht zum eher kleingliedrigen Ortsbild.

Zwischen 1937 und 1938 wurden im Forach 26 Einfamilienhäuser errichtet. Arbeiterfamilien sollten mit maßgeblicher Eigenleistung an günstigen Wohnraum kommen. Kostengünstige Kredite wurden vergeben, der Baugrund von der Gemeinde zu leistbaren Konditionen bereitgestellt. In Gemeinschaftsarbeit wurden die Häuser von den angehenden Bewohnern errichtet - und somit die Baukosten niedrig gehalten.

Interessanter Nebenaspekt: Erst nach Abschluss aller Arbeiten wurden die Häuser verlost, damit sich niemand einen Vorteil bei der Errichtung verschaffen konnte.

Zähes Ringen bei Sanierungen

Die noch vor dem Zweiten Weltkrieg errichteten Bauten musste im Laufe der Jahre immer wieder saniert werden. „Um jede kleine Änderung bei den vorhandenen Bauten musste lange und hart bis zur Genehmigung gerungen werden“, berichtet Thomas Jäger von der Bürgerinitiative.

Andere Maßstäbe

Beim Bauwerber der Luxuswohnanlage allerdings würden andere Maßstäbe angelegt. „Wir wissen nicht, ob dies parteipolitisch motiviert ist, ein Kniefall vor der Macht des Geldes oder einfach nur Ignoranz gegenüber dem kulturellen Erbe“, ärgern sich die Foracher. Der Willkür werde Tür und Tor geöffnet. Dies jedoch könne nicht im Sinne der Bewahrung des historischen Erbes in Dornbirn sein.

Zu anhängigen Bauverfahren kann seitens der Stadt Dornbirn kein Statement abgegeben werden. Grundsätzlich würden sämtliche Bauverfahren anhand der gesetzlichen Vorgaben abgewickelt. „Bauwerber haben dabei Rechte und Pflichten - das gilt auch für die Baubehörde. Im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben hat Willkür keinen Platz“, betonte Pressesprecher Ralf Hämmerle.