Neue Prognosen

Ukraine-Krieg schwächt die weltweite Wirtschaft

Ausland
19.04.2022 17:44

Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert für heuer ein Wachstum der österreichischen Wirtschaftsleistung um 2,6 Prozent und für kommendes Jahr einen realen Anstieg des BIP um 3,0 Prozent. Vergangene Prognosen waren noch deutlich höher. Auch die Prognose für die Eurozone wurde auf 2,8 Prozent gesenkt (siehe Video oben). Grund dafür ist der aktuelle Krieg in der Ukraine. 

Was Österreich betrifft ist der IWF laut neuestem „World Economic Outlook“ von Dienstag für heuer deutlich weniger optimistisch als zuletzt Wifo und IHS, jedoch für 2023 zuversichtlicher als die heimischen Institute.

Das Wirtschaftsforschungsinstitut ging im März für 2022 von 3,9 Prozent realem Wachstum aus, für 2023 von 2,0 Prozent - das Institut für Höhere Studien (IHS) für 3,6 Prozent höher und 2,3 Prozent BIP-Plus im kommenden Jahr. 2021 war das BIP um 4,5 Prozent gewachsen. Die UniCredit Bank Austria rechnete vorige Woche, anlässlich ihres jüngsten Konjunkturindikators, mit 3,6 Prozent Wachstum in diesem und 2,6 Prozent BIP-Plus im kommenden Jahr.

Krieg, Corona, Inflation: Prognose für Eurozone auf 2,8% gesenkt
Zur Eurozone hatte der IWF am Dienstag die Wachstumsprognose für heuer von 3,9 auf 2,8 Prozent gesenkt für 2023 von 2,5 auf 2,3 Prozent - und für die Weltwirtschaft von 4,4 auf 3,6 Prozent sowie von 3,8 auf 3,6 Prozent. Vor allem der Krieg in der Ukraine ist schuld daran, dass der IWF die Wachstumsaussichten im Vergleich zum Jänner deutlich nach unten revidiert.

Russland steht vor Rezession
Russland steht vor einer tiefen Rezession mit einem Minus von 8,5 Prozent für 2022. Andere Prognosen erwarten sogar minus 11,3%. In der Ukraine wird die Wirtschaft gar um 35% schrumpfen. Das wirkt sich auch auf Europa aus. Denn Russland ist ein wichtiger Lieferant von Öl, Gas und Metallen, die Ukraine von Weizen und Mais. Der Krieg lässt die Preise steigen, was vor allem Haushalte mit niedrigerem Einkommen trifft.

Große Unsicherheiten
Es gibt in der Prognose große Unsicherheiten: Bei Sanktionen auf Russlands Energieexporte wird das Wachstum stärker sinken und die Inflation (Annahme für die Industriestaaten: 5,7%) weiter steigen. Global sieht der IWF nur mehr 3,6% statt 4,4% Wachstum. Dazu komme laut IWF-Chefin Kristalina Georgieva, dass die Krise auf eine Wirtschaft trifft, die sich noch nicht von den Folgen der Pandemie erholt hat.

Manfred Schumi
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