„Krone“-Kommentar

Ukraine-Krieg: Viele Verlierer

Analysiert für die „Krone“: Wirtschaftsexperte und stellvertretender Chefredakteur Dr. Georg Wailand

(Bild: Krone KREATIV, stock.adobe.com)

Wer glaubt, dass uns der Ukraine-Krieg nur ein wenig streift, irrt gewaltig: Der Überfall Putins auf den Nachbarstaat hat weltweit das Wirtschaftswachstum reduziert. Derzeit etwa auf die Hälfte des Erwarteten, da geht es um viele, viele Milliarden. Die jüngste Schätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) spricht davon, dass 143 Länder, die für 86 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung stehen, wegen des Ukraine-Kriegs erheblich schlechtere Wachstumsaussichten hätten. Noch reicht es für viele zu einem schmalen Plus, aber die Zahl der Verlierer wird täglich mehr.

Das gilt auch für etliche Unternehmen in Österreich. Die Auswirkungen des Kriegs treiben die Inflation dramatisch hoch: Nicht nur beim Getreide wird es weltweit Verknappungen geben, genauso beim Dünger für die Landwirtschaft und bei der Energie sowieso. Eines muss uns klar sein: Wir sind nicht Zuschauer im bequemen TV-Sessel, wir sind auch Betroffene. Gott sei Dank nicht bei Leib und Leben, aber sehr wohl bei den ökonomischen Konsequenzen.

In jedem Fall ist die Zeit reif für einen nationalen, aktuellen Krisenplan, niemand weiß, wie lange Putin seine Militärs weiter in die verlustreiche Schlacht schickt. Wir müssen uns auf mehrere Szenarien vorbereiten. Wer nichts tut, handelt verantwortungslos.

Das ist keine Frohbotschaft zum Osterfest, aber das ist eine absolute Notwendigkeit. Derzeit steigt die Zahl der Verlierer täglich an - aber hoffen auf ein Wunder zu Ostern darf man ja trotzdem ...