Pommers Feierabend

Eine Woche Politik in Österreich

Pommer am Abend
11.04.2022 15:15

Einen schönen Montagabend.

Jetzt haben Sie vergangene Woche genau einen Newsletter von mir erhalten und sich vielleicht gedacht: Na, die bei der „Krone“ haben aber ein feines Leben, die Ein-Tag-Woche, die gibt es ja nicht einmal im Rathaus. Heißt umgerechnet: Noch 36 Pommer-Arbeitstage, dann ist schon Weihnachten, noch 124, dann wählen wir wieder den Nationalrat. Wobei Letzteres womöglich auf alle zutrifft. Aber ganz so ist das mit meinen Arbeitstagen freilich nicht. Der Titel meines letzten Mails an Sie lautete: „Positiv denken, statt positiv sein“ - und sagen wir einmal so, der ist nicht sonderlich gut gealtert. Nachdem vergangenen Dienstag das einzige Produktive an mir mein Husten war, kam die Nachricht nicht mehr überraschend. Nachweisbar, in roter Schrift. Ich war Teil der Corona-Statistik. 21.076 Infizierte gab es an diesem Tag, es hätten auch ruhig nur 21.075 sein können, aber so ist das nun einmal in einer Pandemie. Im Bett liegend, habe ich mir geschworen: Wenn du Licht am Ende des Tunnels siehst, nicht darauf zugehen!

Und so habe ich leider viel verpasst; es ist bemerkenswert, was sich in Österreich innerhalb einer Woche alles ereignen kann. Da war die Affäre um die „Thirst Lady“ aus dem Kanzleramt. Ein bisschen wie im Film „Bodyguard“, nur mit Harald Juhnke. Unsere Kanzlerfrau, umgeben von Leibwächtern, die sich heldenhaft in jede Rumkugel werfen. Am Ende waren so viele Versionen des Ereignisses im Umlauf, dass ich den Überblick verloren habe. Ich bekam schon vom Lesen einen Filmriss.

Dann war da noch die Sache mit Straches Einkaufsliste an seinen Bodyguard. Dass der ehemalige Vizekanzler nach Zipfer-Dosen, Gummibärli, naturtrübem Apfelsaft und Eiern ein paar Actimel braucht, um wieder herunterzukommen, vor allem vom Thron, das überrascht mich wenig. Und so isst er Kekse mit Schokostückchen, Milka-Schokolade, Kaviar und trinkt dazu Almdudler, den aber light, mit Rufzeichen in der Bestellliste. So einer also. Service-Info: Wer sein Bauern-Cordon-bleu mit Cola light herunterspült, macht keine Diät. Und: Niemals Ruderleiberl tragen, wenn die persönliche Ernährungspyramide aussieht wie ein Zuckerwürfel. Aber das weiß Strache ja mittlerweile selbst.

Und dann, halten Sie sich fest, hatte ich im Corona-Delirium einen aberwitzigen Fiebertraum. Sie werden es mir nicht glauben, aber ich habe fantasiert, dass Bundeskanzler Karl Nehammer, seit vier Monaten im Amt (mit zweimal Urlaub), Kriegstreiber Wladimir Putin zu Friedensverhandlungen trifft und glaubt, die Situation im Griff zu haben, wo ihm doch schon die Sperrfrist entglitten ist. Ja, lachen Sie mich bloß aus. Hüten Sie sich vor dieser teuflischen Krankheit, kann ich nur raten, sie vernebelt Ihnen den Verstand.

Ich wünsche einen schönen Feierabend, so Sie einen haben.

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