Bunt geschmückt

Salzburgs immergrüne Palmbuschen

Salzburg
09.04.2022 10:00

Woher genau stammt dieser alte Brauch und welche Zweige dürfen laut Bauernregeln auf keinen Fall fehlen? Die „Krone“ hat sich auf diese christlich-heidnische Suche begeben.

Bunt geschmückte Palmbuschen zieren dieser Tage Salzburgs Stuben und Wohnzimmer. Üblicherweise binden Salzburger zu den Palmzweigen sechs bis neun weitere Pflanzen und feiern mit dem frühmittelalterlichen Christenbrauch den Jesu Einzug nach Jerusalem. Während im Großteil des Bundeslandes für den immergrünen Buschen neben Palmkätzchen auch Buchsbaum, Eibengras, Wacholder, Zeder, Stechpalme, Efeu oder Thuje hinzugefügt werden, geben manche Flachgauer traditionellerweise noch weitere Pflanzen wie Haselnuss oder Eichenlaub dazu. Dieser bunt-gemixte Strauch wird anschließend auf einen Haselnussstab gebunden und mit bunten Hobelscharten und Bändern geschmückt.

Der Buschen wird im Zuge der Palmsonntagsprozession, eine Woche vor Ostern, von einem katholischen Pfarrer gesegnet und anschließend im Wohnzimmer oder in der Stube aufgestellt. Oft schmücken Kinder den Buschen noch mit bunten Ostereiern, die vorab „ausgeblasen“ wurden.

Zweige bringen Glück und schützen vor Dämonen
Während Zweige wie Palmkätzchen und Wacholder laut alter Bauernregel Gesundheit oder Fruchtbarkeit bringen, soll die Stechpalme Dämonen und böse Geister vertreiben. Der Haselnussstecken könne hingegen vor Blitzeinschlägen schützen. Um aber über das ganze Haus Schutz und Segen zu bringen, darf der geweihte Palmbuschen nach Ostern nicht einfach im Müll entsorgt werden. Im Zuge des Osterfeuers, das heidnischen Ursprungs ist, soll der Buschen verbrannt werden.

Da es vielerorts nicht erlaubt ist, die Palmkätzchen aus der Natur zu holen, müssen viele Salzburger die Buschen im Handel erwerben. Und müssen dafür oft tief in die Tasche greifen. Besonders im Blumenfachhandel bekommt man 100 zentimeterlange Zweige oft nicht unter 25 Euro.

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