Der Ukraine-Krieg bedroht die Atomkraftwerke im Land. Atomgegner fordern daher von der EU, nukleare Energie und Gas nicht als „grün“ einzustufen!
Erst im Februar hatte Brüssel - wie berichtet - diesen Energieformen per Beschluss ein ökologisches Mascherl umgehängt. Damit können beide Industrien besondere Förderungen und Erleichterungen erhalten. „Die aktuelle Situation in der Ukraine macht diese katastrophale Entscheidung noch untragbarer. Denn gerade bei Gas und Atom ist die EU stark von Russland abhängig. Aktuell finanzieren Importe den Krieg in der Ukraine mit“, argumentiert GLOBAL-2000-Atomexperte Dr. Reinhard Uhrig.
Das prangert auch Jorgo Riss, Direktor von Greenpeace EU (als federführender Verfasser eines Protestbriefes an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen), an: „Brüssel muss handeln und alle Anreize stoppen, welche den Konflikt anheizen. Denn die Krise wird vermutlich weiter eskalieren.“
Greenpeace: „Von Entscheidung bis AKW-Bau vergehen 20 Jahre“
Einmal mehr weist Greenpeace-Österreich-Chef Alexander Egit die Behauptung der Nuklearlobby zurück, dass „das Anzapfen neuer nuklearer Quellen“ den Klimawandel stoppen könnte: „Um die Erderwärmung bei 1,5 Grad Celsius einfrieren zu können, müssen die Emissionen bis Ende des Jahrzehnts reduziert werden. Von der Entscheidung bis zum Bau eines AKW vergehen mindestens 20 Jahre. Das ist viel zu spät.“
Besonders beängstigend: Laut Verordnung sind alle AKW förderungswürdig, die bis 2045 eine Betriebsgenehmigung erhalten. Diese werden erst ab 2050 Strom erzeugen können.
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