Ruf auf Finanzierungen

Neue Kreditmaßnahmen setzen Immobilienmarkt zu

Salzburg
18.03.2022 07:00
Corona und seine Folgen haben das ohnehin schon hohe Preisniveau auf dem (Salzburger) Immobilienmarkt in den jüngsten zwei Jahren weiter nach oben gepeitscht. Weil ab Sommer neue Kreditvergabe-Kriterien in Kraft treten, spitzt sich die prekäre Lage zu. Der Run auf Finanzierungen ist ungebrochen hoch. Die „Krone“ bat ansässige Bankinstitute um eine Einschätzung.

Bei einer renommierten heimischen Bank muss man aktuell bis zu drei Wochen warten, um eine Antwort auf ein Wohnungskreditansuchen zu erhalten. Normal sind zwei bis drei Werktage. Da sieht man, dass der vor zwei Jahren begonnene Run auf Immo-Finanzierungen ungebrochen hoch ist, teils neue Spitzen erreicht.

Corona-Virus, Teuerung, die seit Jahren stetig steigenden Preise für Wohnraum: Es gibt viele Gründe, warum auch speziell in Salzburg die Flucht ins Betongold groß ist. Nun kommt aber ein weiterer Aspekt dazu: Demnächst treten verschärfte Kreditvergabe-Kriterien in Kraft: 20 Prozent Eigenkapital sind bei einer Finanzierung ab Mitte des Jahres Pflicht, die Kreditlaufzeit wird auf 35 Jahre begrenzt, die Kreditrate darf „nur“ noch 40 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens ausmachen. „Man muss festhalten, dass es herausfordernder wird, Eigentum zu schaffen“, sagt Christian Leinberger vom Raiffeisenverband Salzburg. „Speziell für junge Menschen!“

Raiffeisenverband und Co. weisen aber darauf hin, dass sie ohnehin schon länger mit Bedacht bei der Kreditvergabe vorgehen. „Wir sehen die Maßnahmen im Sinne langfristiger Stabilität im breiten privaten Wohnimmobilienmarkt sehr positiv“, sagt etwa Romana Thiem von der Oberbank.

Für junge Familien wird es immer schwerer
Markus Sattel (Sparkasse Salzburg) betrachtet die neuen Regelungen, zu denen es noch keine gesetzliche Novelle gibt, indes sehr skeptisch: „Wir halten die Bestimmungen für überschießend, sie gehen in die falsche Richtung. Gerade junge Menschen, welche die Eigenmittel nicht aufbringen können, werden dadurch verstärkt in die Miete gedrängt, wo sie der Inflation viel stärker ausgesetzt sind!“

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