Momente des Ruhms

Glanzvolle Angelobung für Siegerinnen und Sieger

Tirol
15.03.2022 11:00

Im Familien-Festsaal von Kaiserin Maria Theresia in der Innsbrucker Hofburg kam am Montag Tirols Bürgermeister-Familie zur Angelobung zusammen. Zwei Stunden lang wurde „ein Hochamt der Tiroler Demokratie“ gefeiert. „Genießt den Moment, der Alltag kommt früh genug“, lautete die Botschaft des Längstdienenden.

Groß ist sie, die Bürgermeisterfamilie. Groß und vor allem männlich. Die 20 Frauen unter den 273 Amtsinhabern waren im Riesensaal der Hofburg nur mit der Lupe zu finden. Da war der Frauenanteil unter den 16 Kindern Maria Theresias (1717 bis 1780) größer. Als Porträts zieren sie den historischen Festsaal.

Enges Korsett
Wie einst zu Kaiserins Zeiten folgte die Angelobung einem Zeremoniell mit striktem Zeitplan. Geradezu höfisch mutete der Einzug der Tiroler Landesregierung mit Bezirkshauptleuten und mit Kammermusikbegleitung zu Beginn an.

Wünsche Heiterkeit
Als erster Redner ergriff Ernst Schöpf das Wort, Tirols längstdienender Bürgermeister: „Es ist schon eine Ehre für uns, in diesem Rahmen empfangen zu werden“, sagte der Sölder Bürgermeister, der seit 1986 (!) in Amt und Würden ist. Man möge den „Moment of Glory“ genießen, der Alltag komme schnell genug: „Es gibt viel anzupacken. Ich wünsche eine gute Hand und ein gewisses Maß an Heiterkeit!“ Auch diese kam bei all dem feierlichen Charakter nicht zu kurz. In einem Einspielfilm wurde eine Umfrage gezeigt über die Anforderungen an Bürgermeister: „Nicht gegen das Volk regieren“, hieß es da beispielsweise, „die Gesetze respektieren“ und „authentisch sein“. „Und ein Grundmaß an Intelligenz“, gab ein Interviewpartner dabei preis.

„Wir feiern heute ein Hochamt der Demokratie“
Der Wind gegenüber Politikern wird rauer, stellte Alfred Riedl fest, Präsident des Österreichischen Gemeindebundes: „Das Vertrauen in die Bürgermeister ist aber gestiegen.“ Sie seien transparent und nah am Bürger.

Krieg als Versagen der Politik
„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, griff Gemeindereferent Johannes Tratter, einst Bürgermeister der für die ÖVP verloren gegangenen Salinenstadt Hall, die Stimmung im Saal auf. „Wir feiern heute ein Hochamt der Demokratie in Tirol“. Er erinnerte aber auch an die Ereignisse in der Ukraine: „Krieg ist nicht Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Wer einen Krieg beginnt, ist ein Versager.“

Land und Gemeinden eint Ziel
In Vertretung des an Corona erkrankten Landeshauptmannes überbrachte der 1. Stellvertreter Josef Geisler die Grußworte der Landesregierung. „Die Gemeinden sind das Fundament unserer Gesellschaft. Wir als Land versuchen, euch nach Kräften zu unterstützen. Wir haben alle dasselbe Ziel: Das Land gemeinsam zu entwickeln.“ Geisler dankte den Gemeinden bei der Bewältigung der Corona-Krise: Ohne euch wären wir bei ihrer Bewältigung grandios gescheitert.“

Quartiere in allen Gemeinden
Jetzt stehe die nächste Herausforderung vor der Tür, und Geisler formulierte einen klaren Appell: „Auf uns kommt leider Gottes eine riesige Flüchtlingswelle zu. Daher die eindringliche Bitte: Wir brauchen Quartiere – in allen Gemeinden!“

Die eigentliche Angelobung war ein großes Händeschütteln mit den jeweiligen Bezirkshauptleuten – ohne Corona-Faust und ohne Maske. Gänsehautmoment war die Tiroler Landeshymne, wundervoll gespielt vom Quartett Quartissimo und mit Herz gesungen von 273 neuen Bürgermeistern.

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