Ukraine und OÖ

Den Bauern fehlen wichtige Erntehelfer

Oberösterreich
02.03.2022 11:00

Der eskalierende Russland-Ukraine-Konflikt wird Auswirkungen auf die Landwirtschaft haben, auch im Land ob der Enns. „Vor allem den Gemüsebauern fehlen Arbeitskräfte“, sagt LK-OÖ-Präsident Franz Waldenberger.

Der bittere Krieg in der Ukraine macht auch heimischen Landwirten große Sorgen. „Wir spüren schon erste Auswirkungen“, sagt Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ, zur „Krone“.

„Krone“: Wie wird die Ukraine-Krise unsere Landwirtschaft in Oberösterreich belasten?
Franz Waldenberger: Als erstes ist der Personalbereich betroffen. Wir brauchen jedes Jahr viele Saisonarbeitskräfte, auch aus Nicht-EU-Ländern. Heuer waren 1900 Personen aus der Ukraine beantragt und eingetaktet.

Der Krieg macht die Planungen zunichte?
Ja, derzeit ist wahrscheinlich, dass der Großteil aufgrund einer Einberufung an die Front oder der Lage im Land nicht kommen kann. Das sind natürlich vor allem menschliche Tragödien, aber zudem fehlen unseren Gemüsebauern wichtige Arbeitskräfte – verheerend!

Was genau ist betroffen?
Wir brauchen diese Arbeitskräfte beim Setzen von Jungpflanzen, bei der Spargelernte, bei den Erdbeeren, den Einlegegurken. Die ersten wären jetzt im März und April gekommen.

Kann man die fehlenden Arbeiter anderswo holen?
Ja, es gibt bereits erste Gespräche in Rumänien, der Slowakei und Polen. Aber es wird schwierig.

Wo gibt es weitere Auswirkungen des Krieges?
Gas ist ein wichtiger Energielieferant für die Düngemittelproduktion. Es gab die Hoffnung, dass es im Frühjahr beim Preis und bei der Versorgung mit Düngemitteln zur Entspannung kommt. Doch aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzung sind die Preise erst recht gestiegen. Es gibt eine große Unsicherheit, wie es weitergeht.

Im Lebensmittelbereich?
Hier kann ich vorerst Entwarnung geben, wir in OÖ haben weder mit Russland noch mit der Ukraine wesentliche Handelsbeziehungen. Unsere Mühlen sind bis zur nächsten Ernte gut eingedeckt mit Getreide. Wir haben für unsere Produkte auch keinen wesentlichen Exportmarkt in diese Länder.

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