„Krone“-Kommentar

Das Ende der Nachkriegswelt

Kolumnen
23.02.2022 06:00

„Dieser Tag wird lange als der Tag in Erinnerung bleiben, an dem die Hoffnung und der Traum einer europäischen Architektur auf der Grundlage der Charta von Paris endgültig zu Ende gegangen ist“, schreibt der langjährige Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, der deutsche Top-Diplomat Wolfgang Ischinger, auf Twitter. Und er warnt, dass eine neue, gefährliche Ära bevorstehe.

Auch die „Washington Post“ sieht mit Putins Wutrede die Nachkriegswelt und auch die Welt nach dem Kalten Krieg, so wie wir sie bisher gekannt haben, am Ende. Niemand weiß, was jetzt folgen wird. Die russische Zeitung „Kommersant“ bringt die vielleicht entscheidende Frage auf den Punkt. „Mit der Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Luhansk endet die Ukraine-Krise nicht, sondern geht in einen neue, vielleicht sogar noch zugespitztere Phase.

Donezk und Luhansk können jetzt die Frage aufwerfen nach der Wiederherstellung ihrer territorialen Integrität innerhalb der Verwaltungsgrenzen der Regionen Donezk und Luhansk, die großteils unter der Kontrolle Kiews stehen. Tatsächlich war vorerst unklar, ob Putin nur die Separatistengebiete oder die viel größeren Oblaste Donezk und Luhansk als „unabhängig“ anerkannt hat. In dieser Unterscheidung könnte der Keim für die Ausweitung des Krieges in der Ostukraine liegen. Oder eben nicht. Hoffentlich.

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