Kurz vor der Regierungsklausur kursierten neue Zahlen: Zusätzliche 3,5 Milliarden Euro sollen bis 2026 eingespart werden. Damit setzt sich ein altbekanntes Muster fort: Prognosen auch der Wirtschaftsforscher sind ein zweischneidiges Schwert.
Der frühere Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) weiß das nur zu gut. Sein Budget, noch auf optimistische Wachstumsannahmen gestützt, wurde binnen Monaten von schwachen Konjunkturdaten eingeholt – und just von ebenjenen Wirtschaftsauguren als zu rosig kritisiert. Ein bequemes Spiel: Wer nicht regiert, kann leicht mahnen. Manchmal könnte man bei den TV-Auftritten dieser Experten meinen, sie würden selbst gerne im Kanzleramt sitzen.
Trotzdem dienen ihre Berechnungen als Richtschnur. So auch diesmal: Als Gegenmaßnahme sollen Subventionen überprüft werden. Im Förderdschungel wuchert bekanntlich alles – Bund, Länder, Gemeinden verteilen oft mehrfach. Föderalismus als Geldvernichter.
Und dann sind da noch die Pensionen. Kaum eine Debatte über das Sparen ohne den Hinweis, dass hier sowie auch bei Beamtengehältern viel zu holen sei. Politisch besonders heikel, aber rechnerisch verlockend.
Der SPÖ-Finanzminister schweigt noch. Klug von seinem Parteichef positioniert, wartet er ab.
Denn sobald die Experten eine noch größere Lücke ausrufen, schlägt seine Stunde. Dann kommt das altbekannte Lieblingslied der SPÖ: Steuererhöhungen. Wahlkampferprobt, publikumswirksam – und stets mit erhobenem Zeigefinger serviert.
Aurelius
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.