Lunge

Nach Transplantation bestimmen Keime den Weg

Gesund Aktuell
21.02.2022 05:00

Eine gefürchtete Komplikation nach einer solchen Operation stellt die chronische Verschlechterung der Lungenfunktion dar. Wiener Forscher haben nun herausgefunden, dass anhand des Lungenmikrobioms zukünftige Veränderungen der Organfunktion vorhergesagt werden können.

Die Lungentransplantation gilt als lebensrettende Maßnahme, wenn das Organ versagt. Eine gefürchtete Komplikation nach einer solchen Operation stellt die chronische Verschlechterung der Lungenfunktion (CLAD, „Chronic Lung Allograft Dysfunction“) dar. Davon sind bis zu 50% der Patienten innerhalb der ersten fünf Jahre betroffen. Es ist daher wichtig, diese Tendenz möglichst früh festzustellen, um rasch therapeutisch gegensteuern zu können. Wissenschafter der Universitätsklinik für Innere Medizin I und der Thoraxchirurgie, MedUni Wien, haben nun herausgefunden, dass sich eine genaue Analyse des Lungenmikrobioms (Gesamtheit aller dort natürlich vorkommenden Keime, unter anderem Bakterien) zur Vorhersage zukünftiger Veränderungen der Organfunktion eignet.

Diesen Wandel konnten die Forscher mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und einer Analyse der so genannten Multiomics-Daten prognostizieren. Zur Gewinnung letztgenannter Werte wurden zusätzlich das Lipidom (Fettmuster), Metabolom (Stoffwechsel-Bausteine der Zellen) und klinische Parameter herangezogen. Die Wissenschafter zeigten auf, dass sich das Mikrobiom kontinuierlich ändert, bis schließlich Empfänger-spezifische Faktoren (wie Alter, Geschlecht, Grunderkrankung) langfristig dessen Zusammensetzung bestimmen. Zudem würden einige Keime, die bei manchen Lungenerkrankungen vor Transplantationen gehäuft vorkommen (z. B. bei zystischer Fibrose), mitunter auch danach wieder in das ansonsten gesunde Organ „einziehen“.

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