Fertigstellung in 2025

Was die Koralmbahn Kärnten bringen wird

Kärnten
16.02.2022 08:59

5,4 Milliarden Euro! Eine kaum vorstellbare Summe, die bis zum Jahr 2025 in den Bau der Koralmbahn geflossen sein wird. Doch was bringt die Jahrhundert-Investition?

130 Kilometer Schienen: Sie kreuzen Wiesen, durchqueren Berge, führen über Flüsse und verbinden die steirische mit der Kärntner Landeshauptstadt in nur 45 Minuten. Eine Zeitersparnis, die umgelegt auf Euro 5,4 Milliarden kostet. Gleichzeitig ist diese enorme Summe aber auch ein gewaltiger Motor für eine ganze Region.

1,3 Millionen Menschen und 130.000 Unternehmen von Graz bis Klagenfurt profitieren von der neuen Bahnanbindung: Bis zu 52.000 Vollzeit-Beschäftigungen werden durch die Investition gesichert, und man erwartet zusätzliche Wertschöpfung. Die Koralmbahn ist ein Jahrhundert-Bauwerk mit Einfluss weit über die Schiene und die österreichischen Grenzen hinaus. Hier ein kleiner Auszug, was der Mega-Bau bringt - vor allem seinen „Kerngebieten“, der Steiermark und Kärnten. Christina Koppelhuber

Stärkerer Tagestourismus
Unter drei Stunden von Wien nach Klagenfurt, eine dreiviertel Stunde ab Graz: Insbesondere an den Kärntner Seen, aber auch in den steirischen Tourismusregionen wird man die deutlich bessere Erreichbarkeit positiv zu spüren bekommen. Schon während des Baus nutzt man die Koralmbahn touristisch: Entlang der Baustelle gibt es zum Beispiel einen Infopfad für Radfahrer.

Teil eines großen Plans in Europa
Die Koralmbahn ist nur ein kleines Stück eines Puzzles: Zwischen Ostsee und Adria verläuft der 1700 Kilometer lange Baltisch-Adriatische Korridor: Ein Schienennetz, das den Norden mit dem Süden verbindet, mit Österreich in der Mitte. Vor allem in der Steiermark errechnete man sich durch den Ausbau der Bahn laut einer Studie wirtschaftliche Zugewinne (siehe Grafik), in Kärnten ist ein Logistikcenter geplant. Zudem erreicht man Städte innerhalb Europas schneller. Auch schwerere Züge können entlang der Koralmbahn geführt werden: Güterverkehr soll sich von der Straße auf die Schiene verlagern. Was der Umwelt - zumindest der Luft - etwas bringt.

Zitat Icon

Durch den Koralmtunnel kommt es zur Entstehung des völlig neuen Wirtschaftsraumes Südösterreich.

Jürgen Mandl, Kärntens Wirtschaftskammerpräsident

Ein Vierteljahrhundert Baustelle: Tausende Beschäftigt
„Zu Spitzenzeiten arbeiteten über 1000 Leute gleichzeitig“, schätzt Projektleiter Dietmar Schubel. Vermesser, Geologen, Mineure und Lieferanten von Beton und Stahl - die Liste ist lang. Wie viele es über 20 Jahre hinweg dann tatsächlich waren, sei unmöglich zu beziffern. Vor allem regionale Firmen haben profitiert: Etwa die Strabag, die Porr, Granit Bau, die Kostmann-Gruppe und diverse Sub-Unternehmer.

Drei Viertel des Geldes wurden laut Wirtschaftskammer in Baumeister-, und Rohbauarbeiten investiert, der Rest in bahntechnische Ausstattungen und Anlagen. 4,6 Milliarden € sind schon verbaut. 2025 sei nicht das Ende, so Schubel: „Es gibt viele Folgeprojekte.“ Er ergänzt: „Es war ein Privileg an der Koralmbahn mitgearbeitet zu haben!“

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