Hunderte Tage gesperrt

Zwei Jahre Ausnahmezustand: Spitäler ziehen Bilanz

Österreich
10.02.2022 18:15

Zwei Jahre begleitet die Corona-Pandemie nun bereits die heimischen Spitäler - Zeit für sie, eine Zwischenbilanz zu ziehen: Teils Hunderte Tage mussten Krankenhausbereiche gesperrt und Tausende OPs verschoben werden.

Unter welchem Druck Spitäler und Personal in den zwei Pandemiejahren standen und wie eng es bei der Versorgung teils war, zeigt eine parlamentarische Anfrage der SPÖ beim grünen Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein: Demnach mussten Spitalsbereiche teils für Hunderte Tage gesperrt, Tausende OPs verschoben werden.

Zahlen schwer vergleichbar
Dabei gibt es keine bundesweiten, einheitlichen Daten: Rettungswesen ist „Landessache in Gesetzgebung und Vollziehung“. So wurde zur Beantwortung bei den Ländern angefragt. Vergleichen lassen sich die Zahlen so direkt nicht – aber auf ein Gesamtbild schließen.

  • Konkret ist z. B. das Burgenland: 1493 Schließtage an fünf Krankenhaus-Standorten zählte man.
  • In Kärnten waren u. a. im KABEG-LKH Villach neun Stationen zwischen März 2020 und Dezember 2021 geschlossen für durchschnittlich 143 Tage und z. B. im A. ö. Krankenhaus Spittal/Drau in der ersten Welle gesamt 88 Betten gesperrt.
  • In der Stadt Salzburg waren seit Pandemiebeginn zwei Stationen für gesamt 294 Tage gesperrt.
  • Im LKH Bludenz (Vbg.) waren drei Stationen über sechs Wochen in der ersten Welle gesperrt.
  • In Niederösterreich gab es temporäre (Teil-)Sperren – konkreter wird man nicht, auch in Wien nicht.

Aus den Antworten ablesen lässt sich auch, dass Schließungen nicht nur rein pandemiebedingt erfolgten, sondern der generelle Personalmangel im Gesundheitsbereich schlagend geworden ist: In der Steiermark etwa mussten im November 2021 rund 200 Betten unabhängig von Covid gesperrt werden.

Kaum konkrete Daten zu OP-Verschiebungen
Wie viele Eingriffe verschoben werden mussten, können nur wenige Länder beantworten. Jedenfalls nicht betroffen waren akute, dringende Eingriffe gewesen, so der Tenor. Genau weiß es u. a. das Burgenland: In der KRAGES wurden von 8. März 2020 bis 21. Dezember 2021 rund 1670 Operationen verschoben sowie im KH der Barmherzigen Brüder 1575 Eingriffe. Beim Land Salzburg waren es 3871 OPs 2020.

Dennoch finden sich im Budget 2022 keine zusätzlichen Investitionen für die Spitäler, kritisiert die SPÖ. Schade, dass Bund und Länder nach zwei Jahren Pandemie nicht in der Lage sind, vernünftige Aufzeichnungen zu führen – geschweige denn zusammen zu führen.

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