Drei nicht genügend

Kindersitztest: Sogar ein Maxi-Cosi durchgefallen!

Motor
21.10.2025 00:00

Der aktuelle Kindersitztest von ÖAMTC und Partnern hat bereits Schatten vorausgeworfen: Zwei gefährliche Kandidaten wurden vorab angeprangert doch ein weiterer Sitz ist „nicht genügend“ – und dessen Name wird sogar oft synonym für ein Kindertransportsystem verwendet.

Nachdem im Mai bereits 19 Kindersitze auf Herz und Nieren geprüft wurden, hat der Klub nun weitere 16 aktuelle Modelle in den Kategorien Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffen getestet. „Sehr gut“ war keiner, aber immerhin werden fünf als „gut“ und weitere acht als „befriedigend“ empfohlen. „Sie übertreffen die gesetzlichen Vorschriften zum Teil deutlich“, sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.

(Bild: ÖAMTC)

Große Qualitätsunterschiede bei Kindersitzen
Am besten schnitt der Britax Römer Kidfix Pro ab, gefolgt vom Axkid Up, beide geeignet für Kinder von etwa vier bis zwölf Jahren. Unter den Sitzen für Kinder bis etwa eineinhalb Jahre überzeugten die zwei Modelle von Joei – der i-Level Pro sowie der i-Level Pro + i-Base Encore mit drehbarer ISOFIX-Basisstation.

Die Ergebnisse im Überblick – zum Vergrößern bitte klicken!
Die Ergebnisse im Überblick – zum Vergrößern bitte klicken!(Bild: ÖAMTC)

Negativ fielen hingegen der Chipolino OIympus i-Size und der Reecle 360 (ZA i-Size) auf, die jeweils für Kinder bis ca. zwölf Jahre konzipiert sind. „Bei beiden Modellen lösten sich im Crashtest die Sitzschalen und wurden durch das Fahrzeug geschleudert – das potenzielle Verletzungsrisiko ist also enorm“, warnt Kerbl.

Der ÖAMTC hatte aufgrund dieser gravierenden Sicherheitsmängel bereits im Vorfeld auf die schlechten Ergebnisse hingewiesen. „Zusätzlich wurde beim Chipolino-Sitz das Flammschutzmittel TCPP nachgewiesen, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein“, so Kerbl weiter. Auch der Maxi-Cosi Nomad Plus erhielt ein „nicht genügend“, da er den Schadstoff PFOA in einer Konzentration enthält, die über dem in der EU-Verordnung 2020/784 festgelegten Grenzwert liegt.

ÖAMTC-Tipps rund um Kindersitze
Ein Kindersitz kann noch so gut sein – wenn er falsch eingebaut oder verwendet wird, bleibt das Verletzungsrisiko hoch“, betont Kerbl. Er empfiehlt, beim Einbau und der Nutzung auf einige Punkte besonders zu achten: 

  • Fahrzeuggurte und Hosenträgergurte bei jedem Anschnallen straff anziehen.
  • Jacken unter dem Beckengurt hervorziehen, damit der Gurt möglichst nahe am Körper anliegt.
  • Lehne des Vordersitzes nicht zu weit nach hinten stellen - ausreichender „Überlebensraum“ ist wichtig, um Kopfverletzungen zu vermeiden.
  • Gurte, Kopfstütze und Rückenlehne regelmäßig an die Größe des Kindes anpassen.
  • Wechsel in den nächstgrößeren Kindersitz erst dann, wenn das Kind tatsächlich aus dem aktuellen Modell herausgewachsen ist.
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