Toter im AKW

Arbeiter vermutlich aus Erschöpfung gestorben

Ausland
14.05.2011 16:39
Bei den Reparaturarbeiten im havarierten Atomkraftwerk Fukushima ist ein Arbeiter vermutlich aus Erschöpfung ums Leben gekommen. Der zwischen 60 und 70 Jahre alte Mitarbeiter einer Vertragsfirma kollabierte am Samstag und verlor das Bewusstsein. Der Mann war gerade mit dem Transport von Materialien an einer Abfallbeseitigungsanlage im AKW beschäftigt. Radioaktive Substanzen seien an ihm nicht festgestellt worden, auch habe er keine Verletzungen aufgewiesen, teilte der Betreiber der Anlage, Tepco, mit.

Der Mann hatte seit Freitag in der Atomanlage gearbeitet und zum Zeitpunkt des Unfalls Schutzkleidung getragen. Er sei einer Strahlenhöhe von 0,17 Millisievert ausgesetzt gewesen, hieß es. Eine Stunde nach Dienstbeginn Samstagfrüh sei er kollabiert. Er sei in bewusstlosem Zustand in ein Sanitätszimmer und anschließend in ein Krankenhaus in der Stadt Iwaki gebracht worden, wo sein Tod festgestellt wurde. Tepco setzte am Samstag seine Arbeit zur Errichtung eines Ersatz-Kühlsystems im Reaktor 1 fort. Dort war ein großer Teil der Brennstäbe geschmolzen.

Erneutes Erdbeben in Krisenregion
Kurz nachdem der Arbeiter bewusstlos zusammengebrochen war, suchte erneut ein stärkeres Erdbeben die Unglücksprovinz Fukushima heim. Berichte über Schäden oder Verletzte durch das Beben gab es jedoch nicht. Auch wurde keine Tsunamiwarnung ausgegeben. US-Messungen hatten bei der Erschütterung eine Stärke von 6,2 ergeben, japanischen Behörden zufolge lag die Stärke bei 5,7. Das Epizentrum befand sich in rund 30 Kilometern Tiefe vor der Küste Fukushimas.

Japan fährt weiteren Reaktor herunter
Ebenfalls am Samstag fuhr der Betreiberkonzern Chubu Electric auf Regierungsanweisung den letzten Reaktor in der zentraljapanischen Atomanlage Hamaoka herunter. Die Regierung hatte angesichts der Katastrophe im AKW Fukushima Druck auf den Betreiber ausgeübt. Das Kraftwerk Hamaoka in der Region Shizuoka liegt über einer geologisch kritischen Erdplatte. In den nächsten zwei bis drei Jahren soll die Anlage mit einem Wall gegen Tsunamis geschützt werden.

Radioaktive Asche in Klärwerk entdeckt
In einem Klärwerk der japanischen Hauptstadt Tokio ist Ende März hochradioaktive Asche entdeckt worden. Die Asche, die eine nicht näher identifizierte Substanz mit einer Radioaktivität von 170.000 Becquerel pro Kilogramm enthielt, stammte aus der Müllverbrennungsanlage des Klärwerks im östlichen Stadtteil Koto, wie am Samstag die Tageszeitungen "Nikkei" and "Sankei" unter Berufung auf Vertreter der Stadtverwaltung berichteten.

Demnach wurde ein Großteil der Asche, die aus der Verbrennung nicht-organischer Abfälle stammt, bereits zu Baumaterial wie Zement weiterverarbeitet. Auch in zwei anderen Kläranlagen in den Stadtteilen Ota und Itabashi sei Ende März Asche mit einer Radioaktivität von 100.000 bis 140.000 Becquerel pro Kilogramm entdeckt worden, hieß es in den Berichten. Forscher prüften nun, ob es sich bei der Substanz um Cäsium handelt.

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