Wahl-Vorschau

Kitzbühel und St. Johann: Wieder Absolute für ÖVP?

Tirol
08.02.2022 13:15

Die Gamsstadt Kitzbühel und die nach Einwohnerzahl größte Gemeinde im Bezirk, St. Johann, sind mit absoluter Mehrheit fest in der Hand der ÖVP - ob das so bleibt? In fünf von 20 Orten im Bezirk Kitzbühel sind Bürgermeister-Wechsel fix.

Der Bezirk Kitzbühel mit seinen 54.691 Wahlberechtigten ist zu drei Viertel in schwarzer Hand – zumindest was die Bürgermeister betrifft. 15 Dorfchefs gehören der ÖVP an oder sind ÖVP-nahe, die SPÖ hält in Oberndorf und Kirchberg die Fahnen hoch. Drei Bürgermeister bezeichnen sich als unabhängig (Kirchdorf, Westendorf und Jochberg).

Hoffnungen in bisherigen SPÖ-Gemeinden
„Wichtig ist uns, dass wir in allen Gemeinden antreten“, betont der schwarze Bezirksparteiobmann Peter Seiwald. In Kirchberg vereinte man die Bünde zu einer einzigen Liste, die Eroberung des Bürgermeistersessels durch Peter Schweiger ist das Ziel. Das gilt auch für Oberndorf, wo der langjährige SPÖ-Dorfchef Hans Schweigkofler von zwei bürgerlichen Kandidaten in die Zange genommen wird.

Thematisch brennt im touristisch geprägten Bezirk das Wohnen für Einheimische unter den Nägeln. Eine Wohnung kostet im Schnitt rund 6270 Euro/m² (plus 45 Prozent seit 2016) - Grenzen nach oben offen.

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Die stets steigenden Grundstückspreise und die damit verbundenen Probleme für junge Einheimische stehen ganz oben auf unserer Agenda.

Bezirksgeschäftsführer René Schrettl (SPÖ)

Wohn-Problem zieht sich durch den ganzen Bezirk
Logisch, dass die zehn SPÖ-Listen diese dramatische Entwicklung aufgreifen: „Die stets steigenden Grundstückspreise und die damit verbundenen Probleme für junge Einheimische stehen ganz oben auf unserer Agenda. Auch bei Freizeitwohnsitzen, Chaletdörfern und Hotels als Investitions- und Spekulationsobjekte schauen wir genau hin“, betont der rote Bezirksgeschäftsführer René Schrettl.

Gegner wollen Winkler-Absolute brechen
Die Ausgangslage in der Bezirkshauptstadt: Mit 49 Prozent der Stimmen errang Bürgermeister Klaus Winkler 2016 die Mandatsmehrheit im Gemeinderat (10 von 19). Alle Kontrahenten geben nun das Brechen der „Absoluten“ als oberstes Credo aus.

Winklers zentrale Wahlkampfbotschaft soll verbindend klingen: „Zommhoitn, gerade in diesen schwierigen Zeiten.“ Er verweist auf mehr als 400 Wohnungen und Siedlergrundstücke, die man in zwölf Jahren erschlossen habe. Mit in den Ring steigt Andreas Fuchs-Martschitz (Liste Unabhängige Kitzbüheler/innen, UK). Er ist pensionierter Zahnarzt und ortet bei Winkler gerade beim Bauen und Wohnen Angriffspunkte. „Es darf keine Interessenskonflikte mit dem Amt geben. Überdimensionale Großbauten wie zuletzt am Schwarzsee dürfen nicht bewilligt werden.“

Dritter Kandidat ist der örtliche FPÖ-Chef Alexander Gamper, der auf den UK-Vorstoß einer Listenkoppelung einging. Ungeachtet dessen, dass FPÖ-Landesparteichef Markus Abwerzger erst am 2. Februar tönte: „Koppelungen sind demokratiepolitisch ein voller Wahnsinn!“ Für die SPÖ geht Walter Zimmermann ins Rennen.

Comeback-Versuch in St. Johann
Aufgrund des Rückzuges der Amtsinhaber sind mehrere Bürgermeister-Wechsel schon jetzt fix - in Aurach, Brixen, St. Jakob, St. Ulrich und St. Johann. Dort versucht Stefan Seiwald ein Comeback, der 2019 aufgrund der Verpflichtungen in seiner Firma zurückgetreten war. Der bisherige Bürgermeister Hubert Almberger weicht zur Seite, kandidiert aber bei Seiwald auf Platz zwei.

Sieberer will es nochmal wissen
Noch nicht amtsmüde ist Paul Sieberer, seit 30 Jahren Bürgermeister in Hopfgarten im Brixental. Im Sommer musste er sich nach dem Hochwasser in der Kelchsau als Krisen-Manager beweisen. Nun hat der Langzeit-Dorfchef aber mächtige Konkurrenz: Nicht weniger als sieben Listen und fünf Bürgermeisteranwärter sind im Rennen.

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