„Krone“-Kommentar

„Grüne Inflation“

Wirtschaft
02.02.2022 06:00

Die hohen Energiepreise treffen schwächere Einkommensbezieher stärker. Daher ist zu begrüßen, dass es staatliche Zuschüsse für diese Gruppe gibt, die die Mehrkosten abfedern.

Allerdings warnen immer mehr Experten, dass der Anstieg der Strom- und Gaspreise kein vorübergehendes Phänomen sei, sondern dass es gekommen ist, um zu bleiben. Die Diskussion um die sogenannte „grüne Inflation“ hat begonnen: Damit meint man, dass der Klimaschutz und die damit verbundenen Maßnahmen großen Anteil an der hohen Inflation haben.

Steigende Preise für Emissionszertifikate und CO2-Steuern haben den Sinn, dass die Verbraucher auf umweltfreundlichere Energie umsteigen. Das geht nicht von heute auf morgen. Zunächst einmal werden fossile Brennstoffe teurer. In Österreich wird es ab Juli durch die neue CO2-Abgabe zu weiteren Preiserhöhungen bei Heizöl und Sprit kommen.

Das heizt natürlich die Inflation an. Auch Unternehmen, die investieren, um „grüner“ zu werden, müssen schauen, dass sich das rechnet. Also werden sie versuchen, ihre Preise zu erhöhen, was sich in Folge ebenfalls auf die Teuerung auswirkt.

Das Gegenargument, dass die Kosten im Betrieb durch den Einsatz erneuerbarer Energien sinken, mag auf lange Sicht vielleicht stimmen. Aber dass es gleichzeitig ein stabiles Klima und stabile Preise geben kann, dürfte marktwirtschaftlich unmöglich sein. Und man muss verdammt aufpassen, dass aus hohen Energiepreisen und Inflation keine Armutsfalle wird.

Porträt von Manfred Schumi
Manfred Schumi
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