Nach Taliban-Einladung

Schwangere Journalistin darf doch nach Neuseeland

Ausland
01.02.2022 10:58

Eine schwangere neuseeländische Journalistin, die eine seltene Einladung der Taliban erhalten hatte, zur Entbindung nach Afghanistan zu kommen, darf nun doch in ihre Heimat einreisen. Wie Charlotte Bellis mitteilte, wird sie im März nach Neuseeland zurückkehren, um dort ihre Tochter zur Welt zu bringen. Wegen der strengen Corona-Beschränkungen in ihrer Heimat war ihr die Einreise zunächst verwehrt worden.

Wegen der strengen Einreiserestriktionen aufgrund der Corona-Pandemie in ihrer Heimat wurde der schwangeren Neuseeländerin verwehrt, nach Hause zu reisen, um ihr Kind dort zu entbinden. Die Journalistin Charlotte Bellis erhielt allerdings eine Einladung der Taliban - der Unverheirateten wurde gestattet, für die Geburt ihrer Tochter nach Afghanistan zu kommen. Dort halten sich Bellis und ihr Partner derzeit auch auf. Nachdem der Fall hohe Wellen geschlagen hatte, lenkte Neuseeland nun ein.

„Sind enttäuscht, dass es so weit kommen musste“
59 Dokumente hatte Bellis zuvor an die neuseeländischen Behörden geschickt - darunter Impfnachweise und Atteste über die Schwangerschaft. Doch ihr Antrag auf Rückkehr im Notfall wurde stets abgelehnt. Nun, nachdem ihr Fall Schlagzeilen gemacht hatte, wurde der Journalistin eine Lösung angeboten. Sie darf Anfang März einreisen, um ihre Tochter zur Welt zu bringen. „Wir sind sehr enttäuscht, dass es so weit kommen musste“, schrieb Bellis auf Instagram.

Trotz geringer Fallzahlen fährt Neuseeland einen restriktiven Corona-Kurs: Auch Staatsangehörige müssen nach der Einreise in zweiwöchige Quarantäne unter militärischer Führung. Doch die Journalistin bekam kurzfristig keinen Platz in einer dementsprechenden Einrichtung.

Bellis: „Schwangerschaften keine planbaren Ereignisse“
Nun wurde ihr ein Termin zugesprochen, doch Bellis ist damit nicht hundertprozentig zufrieden: „Leider scheitert die Regierung weiterhin dabei, anzuerkennen, dass Schwangerschaften keine planbaren Ereignisse sind“, so die werdende Mutter. Sie versprach, die Regierung weiter auffordern, Einzellösungen zu finden, die die Neuseeländer schützen und ihre Rechte respektieren.

Die Journalistin hatte vergangenes Jahr für den Sender Al Jazeera aus Afghanistan berichtet, als die Taliban die Macht übernommen hatten. Sie wusste allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sie schwanger ist. Erst im September erfuhr sie, dass von ihrem Lebensgefährten ein Kind erwartet. Ärzte hatten ihr zuvor erklärt, sie könne gar nicht schwanger werden. Bellis sprach von einem „Wunder“.

Als sie im November aufgehört hatte, für Al Jazeera zu arbeiten, lebte das Paar schließlich in Huylebroeks Heimat Belgien, dort konnte die Schwangere wegen der Aufenthaltsbestimmungen nicht lange bleiben. In Afghanistan wurde den Eltern in spe schließlich eine Zuflucht angeboten - es war das einzige Land, für das sie beide Visa hatten.

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