Bei Atomanlage
GB: Fünf Terrorverdächtige festgenommen
Bei den Festgenommenen handelt es sich der Polizei zufolge um in London lebende Männer jeweils im Alter von "etwa 20 Jahren". Ein Polizeisprecher sagte, die Männer stammten aus Bangladesch und seien wegen ihres "verdächtigen Verhaltens im Umkreis" der Anlage festgenommen worden. Detaillierte Angaben zu den Vorwürfen gegen die Männer machte er nicht. Nach einem Bericht der BBC sollen die Männer aber Filmaufnahmen der Atomanlage gemacht haben.
Der Polizei zufolge wurden die Terrorverdächtigen am Montagnachmittag gefasst. Sie waren demnach in einem Wagen unterwegs und wurden von Beamten in der Nähe der Anlage im Westen der Grafschaft Cumbria für eine Kontrolle gestoppt. Sie seien in Polizeigewahrsam genommen, die Ermittlungen sollten anschließend in Manchester fortgesetzt werden, teilte die Polizei mit. Die Untersuchungen leite dort die Anti-Terror-Einheit für den Nordwestbereich des Landes.
Keine Hinweise auf Verbindung zu Bin Laden
"Zum derzeitigen Zeitpunkt haben wir keine Hinweise auf einen Zusammenhang mit den jüngsten Ereignissen in Pakistan", erklärte die Polizei in Manchester. Nach dem Tod von bin Laden hatte die britische Regierung ihre Vertretungen weltweit zu erhöhten Sicherheitsvorkehrungen und zur Wachsamkeit wegen möglicherweise drohender Vergeltungsaktionen des internationalen Terrornetzwerks Al-Kaida aufgerufen. Derzeit herrscht in Großbritannien bereits die zweithöchste Terrorwarnstufe, einen Anschlag halten die britischen Behörden für "sehr wahrscheinlich".
Sellafield ist einer der größten Nuklearkomplexe in Europa und beherbergt neben dem 2003 stillgelegten Atomkraftwerk Calder Hall auch eine Wiederaufbereitungsanlage. In dem Komplex lagert heute der Großteil des britischen Plutoniums. In Sellafield ereignete sich im Oktober 1957 ein Reaktorbrand, der als "ernster Unfall" der Stufe 5 gemäß der weltweit gültigen Bewertungsskala INES eingeordnet wird. Die Anlage war früher unter dem Namen Windscale bekannt.
Auch in Deutschland Festnahmen
Im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen waren am Freitag drei mutmaßliche Al-Kaida-Mitglieder festgenommen worden. Sie hatten nach Angaben des Bundeskriminalamts Busse oder Bushaltestellen in Deutschland als Anschlagsziel im Visier und wollten mit einer mit Metallteilen gefüllten Bombe möglichst viele Menschen töten.
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