"Uncool"

PS3-Hacker Geohot verurteilt Mega-Datenklau bei Sony

Spiele
29.04.2011 10:50
Wenige Tage nach Bekanntwerden des millionenfachen Datendiebstahls bei Sony hat sich nun jener Mann zu Wort gemeldet, der für den Mega-Klau wohl indirekt verantwortlich zeichnet: George Hotz alias "Geohot". Der 21-jährige Hacker hatte den Kopierschutz von Sonys PlayStation 3 ausgehebelt und den Sicherheitsschlüssel im Anschluss auf seiner Website zum Download angeboten. Als Sony den jungen Hacker daraufhin klagte, kündigten zahlreiche Sympathisanten Racheaktionen an. In einem Blog-Eintrag verurteilt Geohot nun den Datenklau beim japanischen Elektronikkonzern.

"All jenen, die denken, ich sei auf irgendeine Art und Weise in die Vorfälle involviert, sei gesagt: Ich bin nicht verrückt und würde es bevorzugen, wenn das FBI nicht an meine Tür klopft", schreibt Geohot in seinem Blog. Homebrew-Software auszuführen und Sicherheitsmechanismen auf den eigenen Geräten zu untersuchen sei cool, sich in fremde Server einzuhacken und Nutzerdatenbanken zu stehlen jedoch nicht. "Ihr lasst die Hacking-Community schlecht aussehen", verurteilt Geohot die Attacke, selbst wenn diese "auf Deppen wie Sony" ziele. Er sei einer von den "good guys", betont Hotz und fordert den Täter dazu auf, die Daten nicht zu verkaufen.

Schuld bei arroganten Sony-Führungskräften
Verantwortlich für den Vorfall zeichnen laut Hotz die Sony-Führungskräfte, die Hackern den Krieg erklärt, über Piraterie gejammert und schließlich immer mehr Anwälte engagiert hätten, anstatt gute Sicherheits-Experten anzuheuern. Die Hacker-Community gegen sich aufzubringen, sei jedenfalls eine schlechte Idee gewesen.

Der 21-Jährige kritisiert zudem die Arroganz, mit der sich Sony auf die Sicherheitsmechanismen seiner Konsole verlassen hatte, während das nun gehackte PlayStation Network weitgehend schutzlos blieb. Der Grund dafür, dass - im Gegensatz zu Sony - beim Hacken von Microsofts Xbox 360 oder Apples iPhone keine persönlichen Daten von Xbox-Live- oder iTunes-Mitgliedern gestohlen wurden, ist Hotz zufolge simpel: "Weil andere Firmen nicht verrückt sind."

"Sony in Österreich für Schäden durch Datenklau haftbar"
Rainer Knyrim, Wiener Rechtsanwalt und Datenschutzexperte bei der Wirtschaftskanzlei Preslmayr, weist indes darauf hin, dass der Datendiebstahl auch die österreichischen Zivilgerichte beschäftigen könnte. Denn österreichische Konsumenten hätten die Möglichkeit, bei Schäden Sony in Österreich zu klagen. Er glaubt jedoch, dass betroffene Kreditkartenbesitzer im Falle von Ungereimtheiten durch Kreditkartenunternehmen bzw. Sony entschädigt würden. Dies erfolge meist im Wege einer außergerichtlichen Einigung, ohne dass geklagt werden müsse, so der Anwalt.

Ein möglicher Schaden wäre, wenn zum Beispiel die gestohlenen Daten für Einkäufe verwendet würden, schildert Knyrim. Mit den Usern vereinbarte Sony zwar generell englisches Recht, aufgrund europäischer Normen sei aber sichergestellt, dass österreichische Mindeststandards im Konsumentenschutzbereich gelten. Sollten die Kreditkartendaten von Millionen Usern unverschlüsselt gewesen sein, dann wäre dies ein "grober Sicherheitsverstoß", meinte Knyrim weiter.

Letzteres, beteuerte Sony in seinem US-Blog, sei jedoch nicht der Fall gewesen. In der Datenschutz-Erklärung von Sony Computer Entertainment Europe Limited heißt es unter anderem: "Wir können jedoch nicht garantieren, dass wir sämtliche Risiken des Missbrauchs Ihrer Daten durch Eindringlinge ausschalten."

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