Der US-Softwareriese Microsoft hat offenbar eine Möglichkeit gefunden, illegale Installationen seines Büropakets Office zu erkennen und Nutzer direkt in der schwarzkopierten Software darauf hinzuweisen, dass er sie erwischt hat. Statt ihnen mit einer Anzeige zu drohen, bietet man ihnen bis zu 50 Prozent Rabatt auf das Software-Abo Office 365 an.
Wie das IT-Portal „WinFuture“ meldet, bekommen Nutzer schwarzkopierter Office-2019-Installationen rot hinterlegte Hinweistexte in Word, Excel und anderen Office-Tools zu sehen. Darin heißt es, man habe erkannt, dass Office illegal genutzt werde - und biete Schwarzkopierern beim Umstieg auf eine legale Lösung bis zu 50 Prozent Rabatt.
Microsoft verweist auf Sicherheitsrisiko
Wer auf den im Hinweistext enthaltenen Link klickt, landet auf einer Website, auf der man sich mit dem Microsoft-Konto anmelden muss. Nach dem Login wird dem User Rabatt für ein Office-365-Abo angeboten. Bis zu 50 Prozent Preisnachlass verspricht Microsoft den Schwarzkopierern.
Microsoft erklärt auf der Website außerdem, dass die illegale Nutzung aus IT-Security-Perspektive sehr problematisch sein kann. Nicht lizenzierte Office-Installation erhalten keine Updates, womit neu entdeckte Sicherheitslücken nicht abgedichtet werden. Nutzern illegaler Office-Installationen drohen also Cyberangriffe, warnt der Software-Konzern.
Office-Lizenzen sind nicht gerade günstig
Wie viele Schwarzkopierer das Rabattangebot in Anspruch nehmen, ist nicht bekannt. Vielen könnte aber auch der ermäßigte Preis zu hoch sein: Mit 50 Prozent Rabatt kostet Office 365 als Familien-Abo für bis zu sechs Nutzer 50 Euro im Jahr, normalerweise liegt die Jahresgebühr bei 100 Euro. Über die Jahre kann da einiges zusammenkommen.
Günstig ist Microsoft Office aber auch in der „normalen“ Version ohne Abo-Modell nicht. Beim Kauf einer Dauerlizenz für Office 2021 Pro für einen PC fallen direkt bei Microsoft einmalig 580 Euro an, die abgespeckte Home-Version kostet 150 Euro. Für viele Privatnutzer ein abschreckend hoher Preis.
Trotzdem wäre Piraterie gar nicht notwendig, um an ein Office-Paket zu gelangen: Der Rivale LibreOffice bietet einen mit Microsoft Office vergleichbaren Funktionsumfang, läuft auf allen gängigen PC-Betriebssystemen und kostet als Open-Source-Software gar nichts.
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