Israel erschüttert

Heinz Fischers Worte „ermutigen Extremisten“

Innenpolitik
08.05.2025 12:36

Harte Worte fand am Mittwoch Alt-Bundespräsident Heinz Fischer zum Vorgehen Israels gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas und zog einen indirekten Vergleich zwischen der russischen Invasion in der Ukraine und der israelischen Offensive. Dabei würden sowohl Menschen- als auch das Völkerrecht gebrochen, so Fischer. Die israelische Regierung weist das scharf zurück und wirft dem 86-Jährigen vor, „Extremisten zu ermutigen“.

Fischer äußerte sich, nachdem das israelische Sicherheitskabinett am Montag laut Medienberichten einen Plan verabschiedet hatte, der die „Eroberung“ des Gazastreifens und seine dauerhafte Besetzung vorsehen soll. Die Bevölkerung des Gebiets, das kleiner ist als das Bundesland Wien, solle „zu ihrem Schutz“ nach Süden umgesiedelt werden. Angehörige der von den Hamas-Terroristen Verschleppten kritisierten den Plan. Er zeige, dass es der israelischen Regierung wichtiger sei, Land zu erobern als Geiseln zu befreien. 

Die weltweite Kritik an Israels Offensive gegen die Hamas wird immer lauter. Unterdessen hält die radikalislamische Palästinenserorganisation weiterhin zahlreiche israelische Geiseln fest. (Bild: AFP/JACK GUEZ)
Die weltweite Kritik an Israels Offensive gegen die Hamas wird immer lauter. Unterdessen hält die radikalislamische Palästinenserorganisation weiterhin zahlreiche israelische Geiseln fest.

„Der Herr Putin hat nicht die Grenze zu einem Nachbarland zu überschreiten mit Militärgewalt, und Israel hat nicht die Grenze (...) einfach beiseite zu schieben und zu versuchen, Hunderttausende Menschen zur Flucht zu zwingen, nachdem schon zwischen 40.000 und 50.000 Menschen, darunter viele Frauen und Kinder, getötet wurden“, betonte der frühere SPÖ-Politiker. Diesem Vorgehen müsse „ein Riegel vorgeschoben“ werden, weil es den Antisemitismus stärke.

Fischer Erklärungen „ethisch höchst fragwürdig“
„Mit tiefer Betroffenheit“ las man in der diplomatischen Vertretung Israels in Wien das APA-Interview. „Sich auf den Holocaust zu berufen, um den jüdischen Staat in seiner Not zu belehren, ist beschämend. Solche Worte fördern nicht Frieden – sie ermutigen Extremisten. Israels Verteidigung gegen eine völkermörderische Terrororganisation als Kriegsverbrechen zu bezeichnen, ist zutiefst fehlgeleitet – und ethisch höchst fragwürdig“, teilte die israelische Botschaft in Wien auf X mit.

„Krieg richtet sich nicht gegen die Zivilbevölkerung“
„Fischer spricht von Menschenrechten, verschweigt aber das Grundlegendste: Das Recht Israels, seine Bürger vor Massakern, Vergewaltigung, Entführungen und Raketenbeschuss zu schützen. Der Krieg richtet sich gegen Hamas, nicht gegen die Zivilbevölkerung Gazas“, unterstrich die Botschaft.

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