Das Eintreffen der Kaltfront hatten die Meteorologen der ZAMG-Wetterdienststelle Innsbruck fast auf die Stunde genau vorhergesagt. "Und die Front kam mit Pauken und Trompeten", analysierte Josef Lang das Geschehen. Beachtlich dabei: In weniger als 24 Stunden stürzte die Temperatur um rund 19 Grad ab – absolut rekordverdächtig!
Passiert ist dies in Lienz, wo am Dienstagnachmittag noch 22 Grad, am Mittwoch aber nur noch 3,1 Grad gemessen wurden. Auf den Rängen folgen Sillian mit einer Abkühlung von 17 Grad (von 17,9° auf 0,4°), Innsbruck mit 15 Grad (von 16,5° auf 1,1°) und Obergurgl mit 13 Grad (von plus 6,0° auf minus 7,0°).
Minus 18 Grad auf Tirols Bergen
Auf Tirols Bergen betrug der Temperatursturz fast durchwegs exakt 18 Grad: Auf dem Kitzbüheler Hahnenkamm in 1.790 Meter Seehöhe fiel das Thermometer von plus 11 auf minus 7 Grad, auf dem 2.081 Meter hohen Galzig von plus 9 auf minus 9 Grad und auf dem Pitztaler Gletscher in 2.850 Meter von plus 4 auf minus 14 Grad.
Der absolute Tiefstwert wurde am Mittwoch vom 3.440 Meter hohen Brunnenkogel im Pitztal mit minus 18,9 Grad gemeldet. Der Tageshöchstwert dort war mit minus 14,6 Grad ebenfalls winterlich.
Die größte Neuschneehöhe wurde vom Hintertuxer Gletscher mit 20 Zentimeter gemeldet. Immerhin 18 Zentimeter waren es auf dem Galzig, je 15 Zentimeter in den Gletscherskigebieten im Pitztal, Kaunertal und im Stubaital.
Heftige Sturmböen begleiteten Kaltfront
Begleitet worden war die Kaltfront von heftigen Sturmböen, die laut Josef Lang bis in die Täler durchgriffen. Die Spitzen wurden durch Nordföhn in den Osttiroler Orten Kals und Virgen mit jeweils 74 km/h gemessen, in Obergurgl waren es 72 km/h, in Innsbruck 64.
Die Aussichten für die nächsten Tagen bleiben gedämpft. Josef Lang: "Wir rechnen dabei mit typischem Aprilwetter, wobei sich Schauer mit Wolken abwechseln. Die Schneefallgrenze variiert dabei stark, schon oberhalb von 1.000 Meter kann es schneien. Im Gebirge bleibt es winterlich, mindestens bis Samstag regieren in 2.000 Meter Minusgrade." Erst nächste Woche könnte es zaghaft schöner werden. Die Computermodelle zeigen ein Hochdruckgebiet an, das sich langsam Tirol annähert.
von Günther Krauhackl, Tiroler Krone
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