Schulen auf, Schulen zu - kein Wunder, wenn da Eltern, Schüler und Lehrer bei diesem Gezerre verzweifeln.
(Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
Und wieder einmal geht es um die Schulen! Nach all dem Chaos seit dem vergangenen Freitag, seit Eltern (und den Kindern) die Entscheidung über Schulbesuch oder nicht übertragen wurde. Seither erregen sich Direktoren, Lehrer, Eltern und Schüler über die mangelhafte, höchst widersprüchliche Kommunikation rund um den Schulbetrieb in diesem 4. Lockdown. Gleichzeitig ist die Zahl der Infektionen an den Schulen extrem hoch. So verdichteten sich zuletzt die Gerüchte, ab nächster Woche würden die Schulen doch schließen und in das sattsam bekannte und so ungeliebte Distance Learning wechseln. Das wurde gestern allerdings von der Regierung heftig dementiert. Freilich: Vor einer Woche wurde auch noch bis Donnerstag Abend heftig dementiert, dass Österreich vor einem neuen landesweiten Voll-Lockdown stünde - um ihn in der Nacht auf Freitag dann doch zu beschließen. Fest steht: Kinder und Jugendliche sind besonders Leidtragende in der Pandemie. Schulen auf, Schulen zu - kein Wunder, wenn da Eltern, Schüler und Lehrer bei diesem Gezerre verzweifeln.
Gezerre um Impfungen. Kinder sind in vielen Familien auch noch Opfer eines weiteren Gezerres - jenes um die Impfung. Vor allem bei den Fünf- bis Elfjährigen. Für diese Altersgruppe wird heute die Impffreigabe von der Europäischen Arzneimittelbehörde erwartet. Das, so schreibt Conny Bischofberger in der heutigen „Krone“ in ihrer Kolumne, sorge schon davor in vielen Familien für Tragödien. Denn: „Wenn die Mutter eine Impfgegnerin ist und diese Haltung auch als Elternteil durchsetzen will und der Vater daran glaubt, dass eine Impfung das Kind vor schweren Folgen einer Ansteckung schützt, dann wird es haarig.“ Bischofberger verweist darauf, dass „Mediatoren und Mediatorinnen davor warnen zu glauben, dass das Thema Impfen verhandelbar sei wie Alimente und Besuchszeiten nach einer Scheidung.“ Und sie kommt zum Schluss: „Kinder leiden unter den Lockdowns und Schulschließungen am meisten. Nichtgeimpfte Kinder werden noch mehr ausgeschlossen. Diese Tatsache gegen gesundheitliche Bedenken abzuwägen, darin besteht die Verantwortung der Eltern.“ Ja, es lastet derzeit wirklich ein über das Übliche weit hinausgehendes Maß an Verantwortung auf den Schultern der Eltern.
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