Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: An 20 der 37 öffentlichen Volksschulen hat jedes zweite Kind keine deutsche Muttersprache. Eine alarmierende Folge daraus ist, dass im Schuljahr 2019/20 von 7769 Linzer Volksschülern 1309 den Status „außerordentlicher Schüler“ hatten. Heißt: Diese 17 Prozent der Schüler konnten aufgrund unzureichender Deutschkenntnisse nur teilweise benotet werden. Und das, obwohl in Linz für die Sprachförderung in den städtischen Kindergärten jährlich viel Zeit und vor allem Geld – rund 1,7 Millionen Euro – investiert wird. Ein Unding für FP-Gemeinderat Peter Stumptner: „Deutsch ist der Schlüssel zur Integration. Die bestehenden Ressourcen müssen in den Kinderbetreuungseinrichtungen effizienter eingesetzt werden.“ Im kommenden Gemeinderat am 25. November will er einen entsprechenden Antrag einbringen. Dies hatte im Juli dieses Jahres bereits die ÖVP getan. Man forderte, die Wirksamkeit der Sprachförderung zu evaluieren. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen.
Deutsch ist der Schlüssel zur Integration. Die bestehenden Ressourcen müssen in den Kinderbetreuungseinrichtungen effizienter eingesetzt werden.
Peter Stumptner, Linzer FP-Gemeinderat
„Ich habe das Thema ganz oben auf meiner Agenda!“
Schon damals meldete sich SP-Stadtvize und Sozialreferentin Karin Hörzing zu Wort, und das, obwohl die Angelegenheit da noch im Ressort von Eva Schobesberger (Grüne) angesiedelt war. „Ich hatte mich über den Vorstoß gefreut, weil wir bereits davor im Sozialprogramm eine Maßnahme vorgeschlagen hatten, die genau in diese Richtung tendiert“, so Hörzing, die festhält: „Wie schon im Sommer halte ich es noch immer für ganz wichtig, dass wir das Angebot der Sprachförderung in unseren Kindergärten auf Wirkung und Effektivität überprüfen und dann anhand dieser Ergebnisse weiter entwickeln. Ich habe das auf meiner Agenda prioritär ganz oben!“
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