„Krone“-Kommentar

Causa Kickl: Schadenfreude

Kolumnen
16.11.2021 06:00

„Ich muss euch leider mitteilen“ - das Posting von Herbert Kickl, in dem er seine Corona-Erkrankung bekannt gibt, hat wohl mehr Schadenfreude als Mitgefühl ausgelöst. Das hat sich der FPÖ-Chef ganz allein selbst zuzuschreiben.

Wer dieses Virus verharmlost und behauptet, Vitamin C und Paracetamol seien in einer weltweiten Pandemie geeignete Behandlungsmethoden, darf sich nicht wundern, wenn Ärzte und Wissenschafter den Kopf schütteln und Erkrankte sich verunsichert und geradezu verhöhnt fühlen.

Das eigentlich Verwerfliche an Kickls Aussage ist, dass sie nicht auf Unwissenheit oder gar Dummheit beruht. Nein, vielmehr ist Herbert Kickl einer der intelligentesten Spitzenpolitiker unseres Landes und weiß daher sehr genau, was er - aus Kalkül - gesagt hat.

Jetzt hat es ihn selbst getroffen, und er ist erkrankt. Unfassbar auch, dass seine größte Sorge in diesem Moment offenbar darin besteht, an der nächsten Demo „gegen die neuesten Auswüchse des Corona-Wahnsinns“ nicht teilnehmen zu können.

Schadenfreude ergötzt sich am Leid des anderen. Schadenfreude ist auf der ganzen Welt verbreitet, nicht nur ein österreichisches Phänomen. Schadenfreude ist aber in jedem Fall unangebracht. Als Covid-Genesene weiß ich, wie grausam Covid-19 sein kann.

Deshalb wünsche ich Herbert Kickl alles Gute! Und - obwohl die fehlende Impfung leider dagegenspricht - einen möglichst milden Verlauf.

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