Streit um Straße

S18 für Naturschutzanwältin „unsinniges Projekt“

Vorarlberg
26.10.2021 06:15

An der S18, respektive der Variante CP, scheiden sich nach wie vor die Geister. Während seitens der Wirtschaftskammer auf eine rasche Umsetzung des Projekts gedrängt wird, würde sich Naturschutzanwältin Katharina Lins mehr Um- und Weitsicht wünschen - und vor allem mehr Konsequenz in Sachen Klimaschutz.

Jüngst haben in Lustenau hochrangige Vertreter der ASFINAG im Rahmen eines Arbeitsgespräches über den Stand der Dinge in Sachen S18 informiert. Das Projekt wird nach einem Nationalratsbeschluss bekanntlich neu evaluiert, zudem werden mögliche Alternativ-Lösungen geprüft. Dieser Prozess soll laut ASFINAG Ende 2022 abgeschlossen sein.

Michael Zimmermann, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in Wirtschaftskammer, dauert das viel zu lange: „Ich sehe viel Evaluierung und viel unnötig ausgegebenes Steuergeld, während im Grunde schon längst eine handfeste und umsetzbare Variante zur S18 vorliegt.“ Es gebe faktisch keine Alternative zur S18, die allein für eine großräumige Verkehrsentlastung sorgen kann, ist Zimmermann überzeugt.

Eine ganz andere Position vertritt indes Vorarlbergs Naturschutzanwältin Katharina Lins. Es gehe nicht darum, einen Ersatz für die S18 zu finden, sondern in einer Kombination von sinnvollen Einzelmaßnahmen einen ähnlichen Effekt zu erzielen - nur eben naturverträglicher, kostengünstiger und womöglich auch schneller: „Natürlich können in einem Planungsprozess leere Kilometer gemacht werden - das ist aber weit sinnvoller, als ein sinnbefreites Projekt mit aller Macht durchzudrücken. Im Nachhinein lässt sich nichts mehr reparieren.“

Es fehle die Bereitschaft, ehrlich über die Bücher zu gehen und offen gegenüber Alternativen zu sein: „Bei manchen Politikern habe ich den Eindruck, dass sie zwar gar nicht mehr an die Sinnhaftigkeit der S18 glauben, aber so festgefahren sind, dass sie einfach nur noch Fakten schaffen wollen.“

Generell würde sich Lins mehr Konsequenz seitens der Landespolitik wünschen: „Einerseits schreibt man sich den Klimaschutz auf die Fahnen und handelt in einigen Bereichen - etwa dem Wohnbau - auch danach, anderseits tut man sich vielfach schwer, die eingefahrenen Schienen zu verlassen. Man kann aber nicht gleichzeitig vor- und rückwärts fahren!“ Ob sie glaubt, dass die S18 - in welcher Form auch immer - Realität wird? „Das tue ich eigentlich nicht.“

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