Selten schwer erkrankt

Deutsche Ärzte fordern Aus für Tests an Schulen

Ausland
19.10.2021 14:24

In Deutschland regt sich Widerstand gegen regelmäßige Corona-Testungen in Schulen. „Wir brauchen die anlasslosen Massentests in Schulen nicht mehr“, erklärte Thomas Fischbach, Präsident des deutschen Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte. Kinder würden seltener schwer an dem Pandemie-Erreger erkranken. Für den österreichischen Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) ist das allerdings der falsche Weg: Kinder können den Virus schließlich auch übertragen - und das sei aufgrund der niedrigen Impfrate ein Problem.

„Was uns aktuell wirklich Sorgen bereitet: Die Kinderstationen sind voll mit ganz jungen Patienten, die an Atemwegserkrankungen durch das RSV leiden“, so Fischbach. Corona-Fälle seien die Ausnahme, begründet der Verbandspräsident, die Massentests an Schulen einzustellen. Der riesige logistische Aufwand lohne sich nicht und führe nicht selten zu falschen Ergebnissen.

RKI warnt vor neuem Erreger RSV bei Kindern
Das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) hatte zuletzt von einem starken Anstieg der Krankenhaus-Einweisungen wegen Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) bei Ein- bis Vierjährigen berichtet. Gefährlich kann dieser Infekt der oberen Luftwege insbesondere für Frühgeborene und vorerkrankte Kinder im ersten Lebensjahr werden.

Faßmann verwies darauf, dass in Regionen mit geringer Inzidenz die Möglichkeit bestehe, von der Testpflicht abzusehen. Als Beispiel nannte er Vorarlberg, wo nur mehr freiwillig getestet wird. „Aber das Argument, wir könnten auch in anderen Bundesländern aussteigen, unabhängig wie sich die Pandemie entwickelt, weil Kinder einen milderen Verlauf haben, inkludiert nur die halbe Wahrheit“, so Faßmann.

Fassmann: Hohe Impfrate der Eltern könnte Lockerungen bringen
Kinder und Jugendliche würden im Fall einer Infektion das Virus auch verbreiten. Ein Ausstieg aus den Tests wäre problematisch „in dem Moment, wo ich leider eine Erwachsenengeneration habe, die zu signifikanten Anteilen nicht geimpft ist“. Derzeit seien nur etwa die Hälfte der 25- bis 35-Jährigen geimpft - und das sei genau jene Altersgruppe, die mit den Kindern als Eltern im gleichen Haushalt lebt. „Wenn Eltern sich selbst als Schutzschild verstehen und sich impfen lassen, könnte man viel lockerer sein in der Schule, aber das ist nicht der Fall.“

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