Schüler tyrannisiert

Meist bedingte Haftstrafen für Ennser Jugendbande

Vor der neuen Mittelschule in Enns trieb die Jugendbande mehrere Monate lang ihr Unwesen. Auf das Konto von drei der Angeklagten gehen Raub, Diebstahl, Erpressung und Körperverletzung.

(Bild: Einöder Horst)

Andere zu bedrohen und ihr Geld zu rauben ist auch unter Jugendlichen kein Kavaliersdelikt! Das mussten vier Burschen, 15 bis 17 Jahre alt, einsehen, die nun in Steyr vor der Richterin landeten: Sie hatten um die Neue Mittelschule Enns ein kriminelles Netzwerk aufgezogen.

Monatelang tyrannisierten die Jugendlichen im Vorjahr Gleichaltrige und Jüngere rund um NMS und Gymnasium in Enns. Schnell hatten sie den Ruf „aggressive Schläger“ zu sein, denen man sich am besten nicht widersetzte. Mit Prügeln schüchterten sie ihre Opfer ein und nahmen ihnen Beträge zwischen 50 Cent und 50 Euro ab. Auch Jausenbrote, Getränke und Fahrräder sollten die Schüler abliefern. Vor einem Jahr, nachdem sich ein Opfer doch an die Polizei gewandt hatte, klickten die Handschellen.

Das Landesgericht in Steyr

(Bild: Markus Wenzel)

In einem Fall reichten Beweise nicht aus
Und nun mussten die vier vor Gericht. Die Vorwürfe reichten von Raub, Nötigung über Körperverletzung und Diebstahl bis zur Erpressung. Beim 16-Jährigen reichten die Beweise nicht: Freispruch. Seine Mitangeklagten erhielten Strafen zwischen einem Monat bedingt und 20 Monaten teilbedingt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.