Die schwarz-blauen Regierungsverhandlungen wurden am Donnerstag von der Korruptions-Affäre um Kanzler Sebastian Kurz überschattet. Dennoch brachte sich die Ärztekammer bei den Verhandlern in Stellung: Die künftige Landesregierung müsse die Corona-Maßnahmen „drastisch“ verschärfen, lautet die Forderung.
414 Neuinfektionen vermeldete der Landeskrisenstab am Donnerstag in Oberösterreich, die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 205,3 – der höchste Wert aller Bundesländer. Zum Vergleich: Salzburg liegt mit einer Inzidenz von 161,8 auf Platz zwei, der Bundesschnitt beträgt 142,5. In den heimischen Spitälern mussten 149 Covid-19-Patienten behandelt werden, 36 von ihnen auf der Intensivstation.
„Raus aus der Passivität“
Wie berichtet, mussten in Oberösterreichs Krankenhäusern bereits mehrere Stationen wegen der Häufung von Covid-19-Patienten schließen. „Dabei ist die kalte Jahreszeit gerade erst angekommen“, sagt SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder. Das und die stetig steigenden Inzidenzen würden „zwangsläufig zu einem weiteren Anstieg“ der Covid-19-Patienten in den Spitälern führen. „Oberösterreich muss raus aus der Passivität“, fordert er in Richtung Landesregierung.
Oberösterreich führt im Ranking der Corona-Neuinfektionen. Dieser unschönen Entwicklung muss schleunigst entgegengewirkt werden. Das liegt vor allem auch in der Verantwortung der Verhandlungsteams.
Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer Oberösterreich
Unterstützung kommt von Ärztekammer-Präsident Peter Niedermoser. Die Eindämmung der Pandemie müsse „bei den laufenden Koalitionsverhandlungen einen großen Stellenwert einnehmen“. Er fordert harte Einschnitte, die Landespolitik solle sich Wien zum Vorbild nehmen. „Dort wurden die Corona-Maßnahmen zuletzt im Sinne der allgemeinen Sicherheit drastisch verschärft.“
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