Grüne Verkehrspolitik

Parkplatzvernichtung in Innsbruck ärgert Anrainer

Tirol
24.08.2021 16:00

Der Wegfall von Parkplätzen im Stadtgebiet wird in Innsbruck seit Jahren vom grünen Reißbrett aus betrieben. Aber was bedeutet das für Anrainer vor Ort, die oft seit Jahrzehnten hier wohnen, arbeiten und leben? Heinz Überbacher schildert als Betroffener in der Heiliggeiststraße hautnah die täglichen Auswirkungen grüner Verkehrspolitik.

Überbacher ist seit 1998 Anwohner in der Heiliggeiststraße. Hier treffen viele Verkehrsprobleme aufeinander: Die Straße ist Hauptverkehrsader für Öffis. 1500 Busse pro Tag rauschen hier laut Bürgerinitiative durch. Als überwiegend alte Wohnstraße verfügt sie über wenig Tiefgaragen- oder Innenhofstandplätze mit entsprechend vielen Anwohner-Pkw. Als Grenzstraße dürfen hier Pkw zweier (!) Zonen (Y, C) parken. „Derzeit hat das Finden eines Parkplatzes durch viele Hochbau- und Straßenbaustellen in der Zone Y sowie durch eine massiv ansteigende Anzahl von Gastgärten auf Parkstreifen – seit Beginn der Pandemie sogar in doppelter Länge erlaubt – noch nie gekannte Formen angenommen“, erläutert Überbacher: „Großräumiges Kreisen bei der Heimkehr für 30 bis 45 Minuten sind keine Seltenheit“, berichtet er aus seinem Alltag.

Parkkarte nützt wenig
Der Belegungsgrad in seiner Zone betrage 77%, das heißt, für 800 Parkkarten stehen 1050 Stellplätze zur Verfügung. Nur: „Diese Bilanz wird immer ohne Baustellen berechnet, da diese ja für das Amt und wahrscheinlich auch für die Politik nur temporär sind. Ein Neubau oder Generalsanierung dauert aber zwei Jahre, das heißt, für den Anwohner sind es zwei Jahre Ärger durch Erschwernisse.“

Autofahrer vergraulen
Allein durch die aktuellen Baustellen fallen in der Adamgasse, Leopoldstraße, Salurnerstraße sowie Heiliggeiststraße rund 100 Stellplätze weg, rechnet Anrainer Überbacher vor. Für ihn ist klar: „Der städtische Individualverkehr soll vergrault werden, dazu dienen Verknappung der Stellplätze durch erweiterte Bauminseln, Gastgärten, Stadtrad- und Fahrradständer, die Umwandlung von Schräg- auf Längsparken, um Fahrradfahren gegen die Einbahn zu ermöglichen sowie die lustvolle Produktion von Staus.“

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