Heim-Rennstall

KTM: „Wir haben die Vision, Weltmeister zu werden“

Steiermark
13.08.2021 06:00

Sesam öffne dich! Dort, wo sonst kein Fremder Zutritt hat, durfte die „Krone“ einen Blick hineinwerfen: in die heiligen Hallen des MotoGP-Werks von KTM in Munderfing. Der Rennstall hat sich über die letzten Jahre in der Königsklasse etabliert. Nun will das Team am Sonntag den Heimsieg aus dem Vorjahr (durch Miguel Oliveira) in Spielberg wiederholen. Teamchef Pit Beirer ist beim MotoGP-Projekt von KTM von Start weg dabei, stellte sich vorm Grand Prix den „Krone“-Fragen.

„Krone“: Herr Beirer, die Entwicklung von KTM in den letzten Jahren in der MotoGP ist beeindruckend. 2015 habt ihr gestartet. Seit 2017 seid ihr fix in der MotoGP. Und 2020 habt ihr dann die ersten Siege eingefahren. Mittlerweile zählt ihr bei jedem Rennen zu den Mitfavoriten. Wie sehen Sie diesen steilen Aufstieg?

Pit Beirer: Wenn ich heute sehe, wie sich das alles entwickelt hat, bin ich stolz. Unser Start war wie bei einem Start-up-Unternehmen - aber mit Raketenstart. Wir haben zeitgleich begonnen unser Werk zu bauen, 100 Mitarbeiter an den Standort geholt, ein Team aufgebaut, LKWs bestellt und am Papier ein neues Motorrad gezeichnet. Sicher eine der wichtigsten Verpflichtungen war jene von Mike Leitner als Race-Manager - er hat das Know-how aus der MotoGP in unser Projekt gebracht. Fünf Jahre später haben wir dann unseren ersten Sieg in Brünn gefeiert. Fakt ist aber auch: Während andere Teams nur am Motorrad gearbeitet haben, mussten wir alles neu entwickeln. Jetzt haben wir den Rückstand aufgeholt, können selbst voll angreifen.

Ihr seid im Zirkus längst etabliert, gab es beim Einstieg aber einst auch Skeptiker?

Natürlich kam zu Beginn auch die Frage auf: Aber blamieren werden wir uns in der MotoGP nicht, oder? Aber wir hatten das Selbstvertrauen aus der Offroad-Szene, haben unser Motorsport-Budget verdoppelt und wussten, dass es klappen kann. Wenn ich selbst keine Vision hätte, könnte ich ja niemanden überzeugen. Am Ende brauchst du aber auch ’Verrückte’, die mitziehen.

Hand aufs Herz: Habt ihr nach den tollen MotoGP-Ergebnissen und den ersten Siegen eigentlich auch den Weltmeistertitel am Schirm?

Definitiv! Wir haben die große Vision, Weltmeister zu werden. Vielleicht nicht dieses oder nächstes Jahr - aber es wird uns gelingen! Wenn ich zahnlose Tiger hätte und das Motorrad nicht gut wäre, könnte ich das sicher nicht sagen. Aber wir haben ein geniales Team, das Weltmeister werden will und es auch kann.

Wo liegen die Wurzeln dieses Selbstvertrauens?

Weil wir es auch in den anderen Sportarten im Offroad-Bereich vorgemacht haben. Nehmen wir die Rallye Dakar her: Dort haben wir in sieben Jahren sieben Misserfolge gehabt, aber wir sind dran geblieben. Was war die Folge? 18 Siege am Stück. Man muss da den Weg vorgeben. Wenn meine Mannschaft merken würde, dass ich selbst nicht daran glaube, würde es auch nicht klappen. Letztlich wird es sicher nicht leicht, Weltmeister zu werden, aber wir sind bereit uns der Herausforderung zu stellen.

Letztes Wochenende habt ihr mit Brad Binder als Vierter das Podium knapp verpasst. Im Vorjahr hat wiederum Miguel Oliveira, der aktuell mit einer Handgelenksverletzung Sorgen hat, den Sieg geholt. Was ist am Sonntag möglich?

Mittlerweile haben wir mit KTM vier Siege in der MotoGP geholt. Wir leben in der Weltmeisterschaft sicher nicht mehr nur den olympischen Gedanken. Der Heimsieg im Vorjahr in Spielberg durch Miguel Oliveira war das Größte - davon haben wir geträumt. Der größte Wermutstropfen im Vorjahr war aber, dass wir den Heimsieg ohne unsere Fans vor leeren Rängen feiern mussten. Es wird deshalb keine defensiven Ansagen von uns geben. Die Strecke liegt uns und das Ziel ist klar: Wir wollen den Heimsieg feiern. Diesmal gemeinsam mit unseren Fans.

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