Fall Cain

Pflichtverteidiger wird drei Gutachten beantragen

Der Pflichtverteidiger des 26-jährigen Tatverdächtigen, der den dreijährigen Cain zu Tode geprügelt haben soll, wird drei Gutachten für den Prozess beantragen. Gerichtspsychiater Reinhard Haller lehne er als Sachverständigen ab, weil dieser sich bei einer Podiumsdiskussion öffentlich zu dem Fall geäußert habe, erklärte Anwalt Edgar Veith am Mittwoch. Bei der Staatsanwaltschaft Feldkirch sei eine Entscheidung über mögliche Gutachten noch nicht gefallen, so Pressesprecher Heinz Rusch.

Haller habe bei einer Podiumsdiskussion zum Fall Cain von Mord gesprochen, so Veith im ORF-Radio Vorarlberg. Seines Erachtens könne er daher im Gerichtsverfahren nicht als unabhängig auftreten. Für den Prozess will Veith drei Gutachten einholen.

Ein neurologischer Experte soll sich zur Muskelerkrankung des Tatverdächtigen äußern, zudem werde er ein psychiatrisches Gutachten zur Zurechnungsfähigkeit sowie eine psychologische Expertise beantragen, die den Drogen- und Medikamentenkonsum sowie die Erziehungsfähigkeit seines Mandanten beleuchten soll.

Der dreijährige Cain war am 8. Jänner in einer Bregenzer Wohnung tot aufgefunden worden, nachdem der 26-Jährige, der Lebensgefährte der Mutter, die Rettung alarmiert hatte. Das Kind soll von dem Mann zu Tode geprügelt worden sein. Der 26-Jährige, gegen den wegen Mordes ermittelt wird, sitzt in Untersuchungshaft.