Bluttat an Gastwirt

Verdächtige: “Hab’ ihm das Messer in die Brust gerammt”

Wien
22.02.2011 10:26
Mit einem Stich ins Herz hat am Sonntagabend ein Eifersuchtsdrama in der Novaragasse (Bild) in der Leopoldstadt geendet. Weil eine 33-jährige Krankenpflegerin von ihrem Lebensgefährten in der Küche attackiert wurde, griff die Slowakin zu einem Erdäpfelmesser. Die Frau traf den 50-jährigen Lokalwirt so unglücklich, dass er im Spital verblutete. Nach dem Mord an einem 41-Jährigen am Freitag in Margareten und der Auffindung eines erstochenen 48-Jährigen am Samstag in Hietzing war dies die dritte tödliche Messerattacke in Wien binnen drei Tagen.

Als schillernder Gastwirt war Gottfried F. im Grätzel sehr bekannt. Doch seit der Werbekaufmann sein Lokal "Die Feile" weitergegeben hatte, dürfte er sich mehr so "schlecht als recht", wie ein Nachbar meint, "durchgewurstelt" haben. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass der 50-Jährige seit gut eineinhalb Jahren mit der Krankenpflegerin aus der Slowakei liiert war.

"Er ließ nicht von mir ab"
Zuletzt gab es häufig Streitereien, weil der Wiener die um 17 Jahre jüngere Frau der Untreue bezichtigte. So auch am Sonntag, als Daniela H. einen Erdäpfelsalat zubereitete. Zunächst tranken beide eine Dose Bier. "Plötzlich geriet der Gottfried aus Eifersucht außer Rand und Band und ging von hinten auf mich los. Obwohl ich ihm das Messer in die Brust gerammt habe, ließ er nicht von mir ab", so die Verdächtige. Sie alarmierte noch selbst die Rettung, allerdings kam für den ehemaligen Wirt jede Hilfe zu spät. Der Krankenpflegerin droht laut Bundespolizeidirektion nun eine Anzeige wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgang.

41-Jähriger in Margareten ermordet
Bei den vorangegangenen Messermorden (siehe Infobox) waren beide Männer durch Stiche mit einem Küchenmesser in die Brust getötet worden. Am Freitagnachmittag wurde der 41 Jahre alte Johann K. in Margareten von seiner um drei Jahre jüngeren Lebensgefährtin tot in der gemeinsamen Wohnung am Bacherplatz aufgefunden. K., der Kontakte zum Drogenmilieu hatte, war schwer misshandelt worden. "Er wies Kopfverletzungen durch stumpfe Gewalteinwirkungen auf", bestätigte Vockner. Ebenso wurden zahlreiche Stichverletzungen festgestellt. Das gerichtsmedizinische Gutachten steht aber noch aus.

Nachbar im Fall des 48-Jährigen festgenommen
Im Fall des 48 Jahre alten Thomas B., dessen Leiche am Samstag in seiner Wohnung in der Waldvogelstraße in Hietzing gefunden worden war, gab die Polizei am Sonntag die Festnahme eines Verdächtigen bekannt (Infobox). Es handelt sich um einen Nachbarn des Opfers.

Auf die Bluttat wurde die Polizei durch eine Bekannte des 48-Jährigen aufmerksam, die Alarm schlug, nachdem sie zwei Tage lang nichts von B. gehört hatte. Der Tote wies mehrere Stichverletzungen auf, die Tatwaffe, ein Küchenmesser, lag neben ihm.

von Florian Hitz (Kronen Zeitung) und wien.krone.at

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