Wort vertauscht
Böse SMS durch Auto-Korrektur: Brite tötet Freund
B. und sein Verteidiger konnten dem Gericht glaubhaft machen, dass der 33-jährige die Tötung des Opfers nicht geplant habe. Nach einer längeren Auseinandersetzung via SMS war der 27-jährige Josef W. mit einem Küchenmesser in der Hand vor der Tür seines sechs Jahre älteren Kumpel aufgetaucht. Neil B., der Gewalt ebenfalls nicht abgeneigt, hatte zuvor vorsorglich ein Messer an die Innenseite seiner Eingangstür geklebt und es W. sodann ins Bein gerammt.
Die blutige Auseinandersetzung im Haus des Angeklagten endete mit dem Tod des 27-Jährigen. Insgesamt wies die Leiche mehr als 100 Verletzungen auf, wie es während der Verhandlung am Manchester Crown Court in der Grafschaft Greater Manchester im Nordwesten Englands hieß. Trotzdem sprachen die Geschworenen B. nach dreistündiger Beratung vom Vorwurf des Mordes frei und wählten stattdessen das (mildere) Delikt Totschlag.
Statt "mutter" kam "nutter"
B. konnte glaubhaft machen, dass nicht er, sondern das Rechtschreibkorrektur-Programm seines Handys den SMS-Streit mit W. ausgelöst hatte. In der Unterhaltung wollte er das englische Wort "mutter" (dt.: brummeln, murmeln, murren) benutzen. Die Autokorrektur des Handys (das Fabrikat geht aus den britischen Berichten nicht hervor) hatte aus "mutter" aber "nutter" gemacht, was übersetzt "Verrückter" bedeutet. Nach dieser vermeintlichen Beschimpfung begann der Streit, der schließlich zur Bluttat führte.
Über das Strafmaß, das B. für den Totschlag bekommt, wird in einer gesonderten Verhandlung bestimmt. Der Richter meinte jedoch in Richtung des Angeklagten: "Es wird eine lange Zeit sein."
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