Nach Kaseya-Hack

REvil „offenbar aus dem Darknet verschwunden“

Web
14.07.2021 07:59

Knapp zwei Wochen nach dem massiven Cyberangriff auf die US-IT-Firma Kaseya ist die Website der hinter der Attacke vermuteten Hackergruppe offline gegangen. Die Gruppe REvil sei „offenbar aus dem Darknet verschwunden“, schrieb der Cybersicherheits-Experte Allan Liska von der Firma Recorded Future auf Twitter. Die Website sei seit Dienstag früh nicht mehr erreichbar.

Es sei unklar, ob die Sicherheitsbehörden die Abschaltung initiiert hätten, sagte Brett Callow von der IT-Sicherheitsfirma Emsisoft. James Lewis vom Zentrum für Strategische und Internationale Studien in Washington hält es neben anderen Möglichkeiten auch für denkbar, dass die Website der Hackergruppe auf Druck der russischen Behörden offline ging. Er glaube aber nicht, dass die USA dafür verantwortlich seien.

US-Präsident Joe Biden hatte vergangene Woche nach Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Konsequenzen gedroht, falls die Regierung in Moskau nicht gegen kriminelle Hacker auf ihrem Boden vorgeht.

Erst vor Kurzem war auch die Online-Präsenz der ebenfalls in Russland vermuteten Hackergruppe Darkside verschwunden. Die Hacker hatten mit einer Cyberattacke auf eine wichtige amerikanische Benzinpipeline rund 4,4 Millionen Dollar in Kryptowährungen erpresst. Gut die Hälfte davon wurde allerdings wenig später von der US-Bundespolizei FBI beschlagnahmt.

Von dem Ransomware-Angriff auf die US-Firma Kaseya Anfang Juli waren Schätzungen zufolge weltweit 1500 Unternehmen betroffen. Kaseya mit Sitz in Miami liefert IT-Dienstleistungen an rund 40.000 Geschäftskunden in aller Welt. Die russischsprachige Hackergruppe REvil - auch bekannt unter dem Namen Sodinokibi - verlangte nach der Attacke auf Kaseya 70 Millionen Dollar (59,1 Millionen Euro) für eine Entschlüsselung der Daten auf betroffenen Rechnern.

Der US-Geheimdienst FBI ist überzeugt, dass REvil auch hinter dem Angriff auf den multinationalen Fleischkonzern JBS vergangenen Monat steckte - der Konzern zahlte elf Millionen Dollar Lösegeld in Bitcoin.

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