Nach einem coronabedingten Rekord im Jahr 2020 sind die Gesprächsminuten wieder auf das Vor-Corona-Niveau von 2019 zurückgegangen. Dennoch wird keineswegs weniger telefoniert, sondern nur anders. Datenintensive Anwendungen wie Videotelefonie haben im vergangenen Jahr zu einem Anstieg des via Mobilfunknetze übertragenen Datenvolumens um ein Viertel auf 5,073 Millionen Gigabyte geführt. Auch die aktiven SIM-Karten sind stark gestiegen, so das Forum Mobilkommunikation (FMK).
Zu Jahresende 2023 waren 26,2 Millionen SIM-Karten in Umlauf, nach 24 Millionen im Jahr davor. Dabei geht es nicht nur um SIM-Karten in Smartphones, Tablets oder Laptops, sondern auch um M2M-Karten (Anm., Machine-to-Machine), die in Autos oder in GPS-Trackern für Haustiere verwendet werden. Der Zuwachs sei insbesondere auf letztere zurückzuführen, hieß es am Donnerstag bei einem Pressegespräch.
Bei der klassischen Telefonie hat sich der Gesprächsbedarf nach dem Corona-Hoch wieder auf 22,3 Milliarden Minuten eingependelt. Exakt dieser Wert wurde auch im Jahr 2019 erreicht. Im ersten Coronajahr 2020 wurden 29,1 Milliarden Minuten telefoniert, „ein einsamer Rekord“, sagte FMK-Präsident Alexander Stock, der auch im Vorstand der A1 Telekom Austria AG sitzt.
Fragt man die Menschen in diesem Land, was sie mit dem Smartphone machen, werden der Chatdienst WhatsApp (91 Prozent), Fotografieren (82 Prozent) und die Weckerfunktion (73 Prozent) am häufigsten genannt, ergab eine Befragung des FMK unter 500 Personen, die im April durchgeführt wurde. 65 Prozent nutzen ihr Handy als Organizer, Kalender oder für E-Mails, ebenso 65 Prozent, um SMS zu versenden oder zu empfangen. Die SMS sei schon oft totgesagt worden, werde aber immer noch genutzt, sagte FMK-Geschäftsführerin Margit Kropik.
Digitalisierung schreitet voran – nur im Smart Home nicht
Viele Dinge des täglichen Lebens werden inzwischen digital erledigt. Laut der Umfrage führen 81 Prozent der Befragten ihre Bankgeschäfte digital durch, also via Internet mittels Computer, Smartphone oder Tablet. Auch der Einkauf von Kleidung oder Möbeln wird von knapp der Hälfte der Befragten digital abgewickelt, ebenso die Erledigung von Amtswegen (46 Prozent) oder das Lesen von Zeitungen oder Zeitschriften (45 Prozent).
Was sich noch nicht so durchgesetzt habe, sei die digitale Steuerung von Licht, Rollos oder Haushaltsgeräten. Nur 15 Prozent der Befragten verwenden Smart Home. Auch Güter des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel oder Drogeriewaren werden lieber analog eingekauft (14 Prozent digital).
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