Traurige Statistik

Flächenfraß in Oberösterreich nahm 2020 zu

Oberösterreich
30.06.2021 15:00
Traurige Statistik des Umweltbundesamtes für OÖ: Während im österreichweiten Schnitt der Bodenverbrauch leicht gesunken ist, wurde in Oberösterreich 2020 wieder mehr fruchtbarer Boden versiegelt. Von durchschnittlich 2 Hektar 2015 ist der Flächenfraß im Vorjahr auf 2,2 Hektar pro Tag (!) angewachsen.

Oberösterreich weist nun 300 Quadratmeter versiegelten Boden pro Einwohner auf; im österreichischen Durchschnitt sind es 268 Quadratmeter. „Dass wir im Coronajahr 2020 eine Steigerung des Flächenfraßes zu verzeichnen haben, ist mehr als alarmierend. In unzähligen Fällen haben sich besorgte BürgerInnen bei mir gemeldet, um auf wahnwitzige Widmungen in ihren Gemeinden hinzuweisen. Es wird sich an dieser Entwicklung auch nichts ändern, so lange die Expertisen der Fachabteilung für Raumplanung ignoriert werden können und damit Widmungen trotz Versagungsgründen genehmigt werden“, ärgert sich Klima-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne), der sich wünscht, dass vermehrt bereits vorhandene Baulandreserven aktiviert werden.

Der Fairness halber muss man dazusagen, dass der Flächenfraß vor 2015 noch größer war, wird der Jahresdurchschnitt für 2010 bis 2020 vom Umweltbundesamt für OÖ doch mit 3,6 Hektar angegeben. Das neue Raumordnungsgesetz, das den Bodenverbrauch bremsen soll, ist erst seit 1. Jänner 2021 in Kraft.

Höchstens 2,5 Hektar österreichweit als Ziel
Ziel der türkis-grünen Bundesregierung ist es, den Flächenverbrauch bis zum Jahr 2030 auf 2,5 Hektar pro Tag zu reduzieren – österreichweit. Alleine Oberösterreich schöpft dieses Ziel derzeit zu fast 90 Prozent aus. Schlimmer ist es nur in Niederösterreich, das 2020 genau 2,5 Hektar pro Tag versiegelte, und in der Steiermark, wo es sogar 2,8 Hektar waren. In Salzburg, zum Beispiel, wurden nur 0,1 Hektar pro Tag an Flächenverbrauch gezählt.

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