Radltour durch Tirol

Strampeln für ein besseres Image der EU

Tirol
26.06.2021 14:00

Brüssel sucht die Bürgernähe, zwei Jahre lang horcht die EU ins Volk hinein: In Österreich erledigen dies Martin Selmayr, Vertreter der EU-Kommission in Österreich, und Paul Schmidt, Generalsekretär der Gesellschaft für Europapolitik. Im Elektrobus, mit der Bahn und per Fahrrad reisend wollen sie mit den Menschen vor Ort ins Gespräch kommen. Die EU-Skepsis ist in Tirol hoch, wie aus einer beim Besuch in der „Tiroler Krone“ präsentierten Studie hervorgeht.

Durch alle Bundesländer radeln Martin Selmayr und Paul Schmidt, unterstützt von Pressebetreuerin Sabine Berger, die früher Triathletin war. Auf das Tempo kommt es bei der Tour jedoch nicht an. Es geht darum, direkt mit den Menschen vor Ort in Kontakt zu kommen und deren Ideen für ein vereintes Europa der Zukunft zu sammeln.

Besuch in der „Krone“
Erste Station nach der Ankunft am Hauptbahnhof mit dem blauen Europa-Railjet war die „Krone“-Redaktion. Im Gepäck hatten die Radler aus dem Flachland eine druckfrische Studie über das Stimmungsbild der Tiroler zum Thema EU. Die Ergebnisse zeigen: Das Vertrauen in politische Entscheidungsträger auf regionaler Ebene ist fünfmal (!) so hoch wie das Vertrauen in EU-Institutionen (600 Online-Befragte, siehe Grafik unten).

Verhältnis zur EU ist in Tirol zwiegespalten
Daraus geht aber auch hervor, dass sich 80 Prozent der Befragten aktiv in die Debatte über die Zukunft der Europäischen Union einbringen wollen, wobei die Hälfte nur dann mitmachen will, „wenn diese Debatten zu konkreten Ergebnissen und Reformen führen“, sagt der Stimmungsbarometer. 13 Prozent sagen, „auf keinen Fall“ teilnehmen zu wollen: „Solche Debatten sind überflüssige Scheinveranstaltungen, bei denen noch nie etwas herausgekommen ist.“ 55 bzw. 21 Prozent sind „eher“ bzw. „sehr interessiert“ an Vorgängen und Ereignissen in der europäischen Politik, 57 Prozent der Befragten treten für mehr gemeinsames Handeln auf europäischer Ebene ein.

Fußball mit LH Platter und Tobias Moretti
Am Freitag konnte Martin Selmayr schon eine erste Zwischenbilanz ziehen über das in Tirol Erlebte: „Großes Thema sind offene Grenzen. Vor allem die jungen Leute glauben, die EU brauche in Notsituationen mehr Befugnisse. Zusammenhängende Wirtschaftsregionen sollten nicht durch künstliche Grenzen getrennt werden. Es gibt wenig Verständnis, wenn sich Nachbarn nicht abstimmen“, lautet einer der ersten Eindrücke Selmayrs, der Samstag übrigens gemeinsam mit LH Platter und Schauspieler Tobias Moretti das „Spiel der Spiele“ in Zams verfolgt.

Brenner Basistunnel als Synonym für Europa
Italien und Österreich arbeiten beim Brenner Basistunnel gemeinsam an einem historischen Projekt, betonte Selmayr nach Besuch einer Baustelle im Ahrental: „Der BBT ist wie Europa: Eine Riesenbaustelle, für die eine gigantische Kraftanstrengung notwendig ist, und an der man ständig weiterarbeiten muss.“

Die Tour dauert bis Sonntag, die EU-Kommission wird viele neue Eindrücke bekommen!

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