Gegendemo angemeldet

Kein Kroatentreffen am Loibacher Feld bei Bleiburg

Kärnten
14.05.2021 06:56

Das umstrittene Kroatentreffen auf dem Loibacher Feld bei Bleiburg muss auch heuer wegen der Pandemie ausfallen. Dennoch rechnet die Polizei mit einzelnen Teilnehmern, auch eine Gegendemo ist angemeldet. Landeschef Peter Kaiser fordert seit Langem ein Verbot des Treffens.

Eine Woche nach dem Muttertag treffen sich jedes Jahr Kroaten aus aller Welt bei der Gedenkstätte auf dem Loibacher Feld – sie erinnert an das Massaker von Bleiburg. 1945 schickten die Engländer Tausende Ustascha-Soldaten mit ihren Angehörigen nach Jugoslawien zurück, wo sie im Grenzgebiet von jugoslawischen Partisanen ermordet wurden.

Versammlungsort für rechte Szene
Das sogenannte Kroatentreffen ist seit Jahrzehnten aber auch Versammlungsort für ultranationalistische und faschistische Kräfte. Immer wieder werden bei diesen Treffen Ustascha-Symbole gesehen, auch Verstöße gegen das Verbotsgesetz sind keine Seltenheit; es hat deshalb schon mehrere Verurteilungen gegeben.

Grenzen werden überwacht
Heuer hat der „Bleiburger Ehrenzug“, der das Treffen üblicherweise organisiert, bisher aber noch keine Veranstaltung angemeldet. Trotzdem erwartet die Polizei einzelne Teilnehmer: Österreichische Kroaten könnten dabei sein, Einreisende aus Kroatien müssten ja zuerst in Quarantäne. Deshalb werden auch die Grenzübergänge Grablach, Raunjak und Lavamünd überwacht.

Zitat Icon

Ich habe den Aufmarsch von Rechtsradikalen, die das Treffen für ihre Zwecke missbrauchen, immer schon abgelehnt und verurteilt.

Landeshauptmann Peter Kaiser

Auch Loibacher Feld wird kontrolliert
Vermehrte Kontrollen wird es am Samstag zwischen 9 und 16 Uhr auch direkt am Loibacher Feld geben. „So wollen wir Konflikte zwischen Teilnehmern des Treffens und der Jüdischen Hochschülerschaft, die eine Gegendemo angemeldet hat, von vornherein verhindern“, heißt es bei der Polizei.

Froh über das Ausbleiben des Kroatentreffens ist Landeshauptmann Peter Kaiser, der die öffentliche Zurschaustellung einer „zurecht verbotenen Ideologie“ verurteilt: „Derartige Kundgebungen dürfen einfach nicht stattfinden, schon gar nicht auf österreichischem Grund und Boden!“

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