Zweiter Tag beim Dschihadisten-Prozess in Linz: Wie der Imam eines muslimischen Vereins am Vortag, bekannte sich auch sein Stellvertreter nicht schuldig bzw. gab sich ahnungslos, was ein Zielfernrohr betraf, das er an seinen Bruder beim IS geschickte hatte. Den drei Angeklagten wird staatsfeindliche Verbindung vorgeworfen.
Der Staatsanwalt hatte zu Prozessbeginn die Ziele des IS beschrieben: Der islamische Staat und die Terrororganisation Jabhat al-Nusra hätten als Ziel ein weltweites Kalifat mit dem Rechtssystem der Scharia. Eine Keimzelle des IS soll auch der Verein in Linz gewesen sein, bei dem der Hauptangeklagte junge Männer für den IS angeworben haben soll. Was er am Montag in Abrede stellt.
Verdächtig durch Verbindungen nach Graz
Er habe nie auch nur ein einziges Wort mit staatsfeindlichem Inhalt gesagt. Er habe niemanden animiert in den Krieg zu ziehen. Keine Personen seines Vereins seien Kämpfer gewesen, diese hätten alle aus Graz und Linz gestammt. Wegen seiner Verbindung zu Graz sei er in Verdacht geraten.
Ob mein Bruder für den IS gekämpft hat, weiß ich nicht.
Einer der Angeklagten
Prozess wird fortgesetzt
Sein Stellvertreter tat es ihm am Dienstag gleich: Den IS habe er abgelehnt. Und dann ist da noch ein Zielfernrohr, das er zu seinem Bruder geschickt hatte: Er habe es im Internet um 200 Euro gekauft, für den Transport in die Türkei gesorgt, gab der Zweitangeklagte an. Er habe aber nicht gewusst, dass damit eine Kalaschnikow aufgerüstet werden könne, behauptete er. Ob sein Bruder für den IS gekämpft hatte, wisse er nicht. Der Prozess wird heute, Mittwoch, fortgesetzt.
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