Dschihadisten-Prozess

„Hier geht es um radikalen Islamismus“

Oberösterreich
13.04.2021 07:45

Mit Maschinengewehren bewaffnete Polizisten, vermummte Justizwachebeamte - der für mehrere Tage anberaumte Geschworenenprozess gegen drei mutmaßliche fanatische IS-Sympathisanten in Linz findet mit großen Sicherheitsvorkehrungen statt. Der Hauptangeklagte soll junge Kämpfer für den IS angeworben haben.

Für die drei Angeklagten – das Verfahren gegen einen vierten wurde wegen Verteidigerwechsels ausgeschieden – ist die Situation nicht neu. Sie wurden im Vorjahr in Graz wegen terroristischer und krimineller Vereinigung verurteilt. Die Schuldsprüche wegen staatsfeindlicher Verbindung hob der Oberste Gerichtshof (OGH) auf. Weil sich die Taten vor allem in Linz abspielt haben sollen, wird nun hier verhandelt.

IS-Ideologie
„Es geht in diesem Verfahren nicht um Religion, sondern um radikalen Islamismus“, zeichnet der Staatsanwalt ein gefährliches Bild von den Angeklagten. Und er spricht von „rechtsradikaler Herrenmenschenideologie des IS“. Es sei eine staatsfeindliche Ideologie verbreitet worden, die das Staatswesen erschüttern sollte, etwa durch Terroranschläge.

Imam angeklagt
Der Hauptangeklagte, islamischer Rechtsgelehrter, Imam und Religionslehrer in Eferding, Grieskirchen und Linz-Land, soll dazu über einen muslimischen Linzer Verein junge Männer radikalisiert haben.

„Hielt Leute vom IS ab“
„Er wird als großer Radikalisierer dargestellt, der er nicht ist. Im Gegenteil: Er hat die Leute abgehalten, sich dem IS anzuschließen, dessen Weg er für falsch hält“, sagt jedoch sein Verteidiger. In 800 Predigten, die auf YouTube zu sehen sind, seien nur in vier einige Sätze gefunden worden, die in der Anklage erwähnt werden.

Zielfernrohr
Eine Rolle werden im Prozess auch Koranverteilungsaktionen und ein Zielfernrohr spielen.

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