Ach übrigens...

Alexander der Große

Vorarlberg
23.03.2021 11:55

„Krone“-Kolumnist Harald Petermichl echauffiert sich über UEFA-Präsident Aleksander Ceferins glorreiche Ideen zur Umsetzung der anstehenden Europameisterschaft.

Ganz im Gegensatz zu seinem aus Pella in Makedonien stammenden und – so sagt es die Legende – in Honig konservierten großen Fast-Namensvetter stand die Wiege von UEFA-Präsident Aleksander Ceferin in der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien, genauer gesagt in Ljubljana am Laibach, und der smarte Slowene sorgt mit Meldungen zur Lage des europäischen Fußballs regelmäßig für ein großes Hallo.

So auch vor ein paar Tagen, als er im Zusammenhang mit der für Juni und Juli in elf europäischen Städten und einem eurasischen Pipeline-Knoten geplanten Europameisterschaft in die Mikrofone plauderte: „Jede gastgebende Stadt muss garantieren, dass Fans zu den Spielen dürfen.“, und nachlegte: „Die ideale Variante ist, in allen zwölf Ländern zu spielen. Aber es ist möglich, dass das Turnier in zehn oder elf Ländern gespielt wird, wenn einige Länder die Bedingungen nicht erfüllen.“

Aha. Das scheint erst mal gesessen zu haben, denn die Reaktionen darauf sind noch erstaunlich zurückhaltend, was einen am Beispiel Budapest, wo derzeit alles seine "Heimspiele" austrägt, was nicht bei Drei auf dem Baum ist, nicht weiter verwundert. In Minga, wo in der Fröttmaninger Schlauchboot-Arena auch gekickt werden soll, sieht man das ein wenig anders und zeigt sich, um einen Euphemismus-Knaller zu bemühen, "irritiert".

Herr Ceferin hat ein rechtes Massel (knapp 1,5 Millionen Münchenerinnen und Münchner übrigens auch), dass der Oberbürgermeister der Isarmetropole nicht Uli Hoeneß heißt, weil die Reaktion der personifizierten Abteilung Attacke vermutlich a bissl rustikaler ausgefallen wäre, als die von Amtsinhaber Dieter Reiter, der mit einem sozialdemokratisch-sachlichen "Klar ist aber, dass Veranstaltungen dieser Art mit Zuschauern nach den aktuellen Vorschriften nicht erlaubt sind" erst mal die Strategie "Abwarten und Bier trinken" gewählt hat.

Bevor sich aber jetzt gleich wieder alle über die UEFA-Traumtänzer aufregen, sollte man die Worte des großen Aleksander fairerweise nochmal genau lesen, denn schließlich hat er nicht von vollen Arenen, sondern nur von "Fans" gesprochen, ohne eine quantitative Präzisierung vorzunehmen. Und so hat er mit Sicherheit nur pandemietaugliche Szenarien mit versprengten Häufchen von maximal 100 Fans im Kopf gehabt, was folglich kein Grund zur Aufregung ist. Zwar könnte man die EM dann auch gleich im Bergstadion von Bizau austragen, aber wie ich Herrn Ceferin kenne, sieht er darin ohnehin schon längst den Königsweg, um nicht zu sagen die Honigvariante.

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