1522 Tote

Ein Jahr Corona: Jubiläum, das keiner feiern will

Oberösterreich
05.03.2021 10:00

Ein Puchenauer brachte das Corona-Virus vor einem Jahr aus dem Skiurlaub mit. Bittere Bilanz: 87.365 Landsleute wurden seither positiv getestet, 1522 Tote sind zu betrauern.

Das Virus hat uns ein Jubiläum beschert, „das wir uns gerne erspart hätten“, blickt Thomas Stelzer auf ein Jahr Coronavirus in Oberösterreich zurück. Es war am 6. März 2020, als der Landeshauptmann bei einer Pressekonferenz bekannt geben musste, dass sich ein Oberösterreicher (80) beim Skifahren in Italien mit Corona angesteckt hatte. Noch am selben Tag wurden drei weitere Infizierte aus der Reisegruppe bekannt. Das Virus war in Oberösterreich angekommen.

„Wir sind nicht im Krisenmodus“
Schon am 25. Februar, als erste Corona-Fälle in Innsbruck auftraten, informierte Stelzer über die Situation in unserem Bundesland. Es sei alles unter Kontrolle, die Spitäler und Rettungsorganisationen gerüstet. Sorgen bereite vor allem die grassierende Grippewelle, doch der Landeshauptmann kalmierte: „Wir sind nicht im Krisenmodus.“ Ein Jahr später gesteht er ein: „Corona hat uns alle überrascht. Ganz Oberösterreich hat sich auf den Ski-Weltcup in Hinterstoder vom 28. bis 29. Februar gefreut. Übrigens eine der letzten Großveranstaltungen, die noch stattfinden konnte. “

Hamsterkäufe und Scherze über Virus
Mit der Ankündigung des Lockdowns starteten auch in OÖ die Hamsterkäufe: Klopapier wurde zur Mangelware. Was wiederum Rot-Kreuz-Präsident Walter Aichinger erstaunte: „Nicht das Hamstern an sich, aber dass Toilettenpapier so begehrt war, hat mich gewundert.“ Am 11. März hieß es bei einem „Krone“-Lokalaugenschein in der Linzer Innenstadt von Passanten: „Ignorieren tut’s niemand mehr, ganz ernst nehmen die unsichtbare Gefahr trotzdem noch nicht alle.“ Schon damals war die Angst bereits spürbar, die Scherze saßen trotzdem bei den meisten Oberösterreichern noch recht locker auf den Lippen.

Der erste Krisenstab in einem finsteren Eck
In einem finsteren Zimmer im letzten Eck des Linzer Landhauses fand der erste offizielle Corona-Krisenstab Platz. Die Mitarbeiter, die noch nichts von Babyelefanten und Maskenpflicht wussten, bündelten ihre Kräfte: 12 Stunden am Tag, Schulter an Schulter. Als „Maskierte“ hatte man zu der Zeit höchstens Touristen in Hallstatt oder Salzburg im Kopf.

„Alles im Griff“
Die Bilder von diesem Medientermin in dem kleinen Büro am 12. März wirken heute unreal. Inmitten einer Horde Journalisten informierten LH Thomas Stelzer und LH-Vize Christine Haberlander über 50 positive Fälle in Oberösterreich. Der Tenor: „Wir haben alles im Griff.“ Stelzer bat die Oberösterreicher in seiner Ansprache, Distanz zu wahren. Am 18. März betrauerte OÖ dann das erste Corona-Todesopfer

„Unser Leben wurde auf den Kopf gestellt“
Seit den ersten Corona-Tagen hat sich vieles im Land geändert, Dinge, die sich noch vor einem Jahr niemand vorstellen mochte. „Unser Leben wurde auf den Kopf gestellt, aber viele Oberösterreicher haben den Kopf nicht in den Sand gesteckt“, resümiert LH Stelzer. In OÖ würde nicht nur auf Inzidenzen geschaut, sondern auch vor allem auf Existenzen. „Oberösterreich hat die niedrigste Arbeitslosigkeit im Bundesländervergleich und kommt damit derzeit besser durch die Krise als andere.“

Testungen und Impfungen
Für die nächsten Monate setzen Stelzer, LH-Vize Christine Haberlander, KUK-Primar Bernd Lamprecht und die Leiterin des Krisenstabs, Carmen Breitwieser, auf Testungen und Impfungen, um mit Lockerungen Perspektiven geben zu können.

 OÖ-Krone
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