Corona im Burgenland

Forderndes Schuljahr ließ Beratungen ansteigen

(Bild: Hronek Eveline)

Die Arbeit von Schulpsychologen veränderte sich im Corona-Jahr. Statt persönlich wurde telefonisch unterstützt. Der anspruchsvolle Heimunterricht war eines der Hauptthemen.

Der Leiter der Abteilung „Schulpsychologie und Schulärztlicher Dienst“ der Bildungsdirektion, Klaus Fandl, hält zum Schuljahr 2019/2020 fest: „Ein Großteil war ausschließlich von der Pandemie bestimmt.“

Die Beratungen der Schulpsychologen fanden ab März nur noch digital statt. „Die Fernlehre verstärkte viele Probleme der Schüler zusätzlich“, so Fandl. Rund 54 Prozent meldeten sich mit Lernproblemen oder zusätzlichem emotionalem Stress. Von Mitte März bis Mitte Mai wurden insgesamt 1802 telefonische Beratungen von den Schulpsychologen durchgeführt. In Kooperation mit der Notruf-Hotline „Rat auf Draht“ wurde ein eigener Chat-Service für Schüler gestartet. Dieser fand mit anhaltendem Lockdown und der Verlängerung des Heimunterrichts regen Zuspruch. „Durch den Chat sowie die eigens eingerichtete Telefon-Hotline konnten insgesamt 1300 Schüler direkt unterstützt werden“, erklärt Fandl.

Eine besondere Herausforderung war und ist das Distance Learning für Kinder mit Migrationshintergrund. Sprachliche Barrieren sowie dringend notwendige, aber vielerorts fehlende technische Geräte machten eine zusätzliche Betreuung durch Experten nötig. „Diese Kinder wurden intensiv von unserem sogenannten MIT-Team (Anm.: mobiles interkulturelles Team) betreut, das im Bedarfsfall im ganzen Burgenland im Einsatz ist. Rund 3400 Gespräche zeigen, wie hoch der Bedarf in diesem Bereich war“, so Fandl.

In Ausnahmesituationen sind die Mitarbeiter der Beratungsstellen weiterhin im Einsatz. Eine Liste mit allen Standorten sowie Informationen zu den Schulsozialarbeiterinnen und dem MIT-Team unter www.bildung-bgld.gv.at

Carina Lampeter, Kronen Zeitung