Entsetzen in Kolumbien

Elfjähriger Umweltaktivist mit dem Tod bedroht

Francisco Javier Vera, ein elfjähriger Umwelt- und Klima-Aktivist aus Kolumbien

(Bild: AP)

Francisco Javier Vera, ein elfjähriger Umwelt- und Klima-Aktivist aus Kolumbien, hatte die Regierung in sozialen Medien dazu aufgefordert, überall im Land den Internetzugang für virtuellen Unterricht während der Corona-Pandemie zu garantieren. Daraufhin wurde er mit dem Tod bedroht, was nun große Bestürzung und eine Welle der Solidarität auslöste.

Staatsanwaltschaft und Polizei des südamerikanischen Landes kündigten Ermittlungen an, Präsident Iván Duque versprach, „die Banditen“ hinter der Drohung ausfindig zu machen. Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, schrieb Vera einen Brief und gratulierte ihm zu seinem Engagement. Seine Gruppe „Guardianes por la vida“ hat inzwischen mehr als 200 Mitglieder und ein Dutzend Ableger in Kolumbien.

Zwischen Politik und Videospielen
Im Dezember 2019 sprach Vera im kolumbianischen Kongress. Er wuchs damit auf, Reden von Politikern zu hören und Debatten im Kongress anzuschauen. Aber er spielt auch gerne Videospiele, hat einen Hund und eine Katze. Wie der schwedischen Klima-Aktivistin Greta Thunberg wird ihm vorgeworfen, von mächtigeren Zirkeln instrumentalisiert zu werden.

Francisco Javier Vera

(Bild: AP)

Umweltaktivisten sind in Kolumbien besonders gefährdet. Der kolumbianischen Menschenrechtsorganisation Indepaz zufolge wurden in dem südamerikanischen Land im vergangenen Jahr 310 zivilgesellschaftlich engagierte Anführer und Menschenrechtsverteidiger ermordet.