Hirsche erfrieren

Jäger: „Kärntens Wildtiere brauchen unsere Hilfe“

Kärnten
19.01.2021 06:50

Hirsch, Reh und Co. brauchen aktuell mehr denn je unser aller Hilfe! Mit Heu versuchen in Oberkärnten Jäger und Bauern auf eigene Kosten, das Wild durch den Rekordwinter zu bringen. Auf Facebook gehen Videos von verendeten Tieren viral. Die „Krone“ traf im Lesachtal den Jäger, der die Clips aufgenommen hatte.

In den Videos sind Hirsche zu sehen, die scheinbar verhungert sind. Doch nicht Hunger, sondern die aktuell vorherrschende arktische Kälte mit Temperaturen bis minus 20 Grad ist für Weidmann Lukas Obernosterer für den Tod der edlen Wildtiere verantwortlich: „Sie waren durch den vielen Schnee und die Kälte einfach zu sehr geschwächt. Für einen Jäger ist es traurig, so etwas sehen zu müssen.“

Notfutterstelle für Wild
Seit Dezember bringt Lukas alle zwei Tage einen 250 Kilogramm schweren und je rund 50 Euro teuren Heuballen zur Notfutterstelle am Gailufer. „Dort lagen auch die verendeten Tiere, die in meinen Videos zu sehen sind. Diese Videos wurden - ohne mein Wissen und völlig aus dem Kontext gerissen - herumgeschickt.“

Wildtieren durch den Winter helfen
Doch viel wichtiger ist für Lukas und viele andere Jäger auch, dass den Wildtieren durch den Winter geholfen wird. „Jeder kann unserem Wild helfen, indem man Rücksicht nimmt“, so Lukas: „Normalerweise benötigen Hirsche oder Rehe keine Fütterungen im Winter, sondern nur Ruhe. Doch auf der Suche nach Erholung greifen wir Menschen immer mehr in den Wildlebensraum ein und deshalb sollten wir den Tieren auch etwas zurückgeben.“

„Krone“-Tierexpertin Maggie Entenfellner dazu: „Man meint es sicher gut und fühlt sich besonders naturverbunden, wenn man mit den Schneeschuhen mitten durch den winterlichen Wald wandert. Das Wild gerät allerdings in Panik, die Flucht im hohen Schnee kostet zu viel Energie - die Tiere sterben. Bitte unbedingt um Rücksichtnahme!“ Eine vorbildmäßige Aktion haben Jäger und die Gemeinde Kötschach-Mauthen unterdessen vor: „Wir werden ein Spendenkonto für Wild in Not einrichten“, so Jägerin Bettina Lora.

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